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Der wichtigste kommunale Bau und Wahrzeichen der Stadt war und ist das Rathaus, das den Marktplatz mit seiner raumschließenden Fassade prägt. Das von 1512 bis 1516 fertiggestellte Haus erhebt sich in drei Geschossen, die von einem giebelbesetzten Satteldach mit steiler Neigung geschlossen werden. Das Untergeschoß mit seiner Datierung in das Entstehungsjahr 1512 beherbergt eine offene steinerne Halle, deren Arkaden spitzbogig geöffnet werden. In der Halle finden sich zwei eingestellte Pfeiler, die die Unterzüge der darüber befindlichen Deckenkonstruktion stützen. Über dem steinernen Unterbau steigt die 1516 fertiggestellte Holzkonstruktion der Obergeschosse auf. Das Fachwerkgefüge beeindruckt durch seine klare, regelmäßige Struktur. Gebäudeprägend sind dabei nicht so sehr die aus der Wandfläche ragenden Erker, die sich im Dachwerk in spitzen Helmen fortsetzen. Es sind vielmehr die wandhohen Streben in den Gebäudeecken, die zum Erkennungsmerkmal des Alsfelder Rathauses wurden. Sie wurden prägend für viele Nachfolgebauten: zum einen für öffentliche Gebäude wie das Gießener Schloß oder das Schottener Rathaus, zum anderen aber auch für ein privates Wohnhaus, wie es im Jahr 1545 im benachbarten Dorf Ober-Ohmen entstand.
Das Alsfelder Rathaus des 16. Jh. hatte unterschiedliche Funktionen. In der Halle des Erdgeschosses wurde Markt abgehalten. Im ersten Geschoß war und ist noch immer die städtische Verwaltung mit der Bürgermeister- und Ratsstube untergebracht. Im zweiten Obergeschoß befand sich ein Festsaal.
Zur denkmalpflegerischen Geschichte. Nachdem die Dachtürme des Rathauses 1795 bzw. 1807 niedergelegt und die Erdgeschoßarkaden vermauert worden waren, wird im Jahr 1878 aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes des Gebäudes der Abbruch beschlossen. Nach der Abbruchsversagung, die eigentlich den Beginn der Denkmalpflege in Hessen markiert, wird im Jahr 1883 eine erste Sanierung des Gebäudes durchgeführt. Die Bögen der Erdgeschoßhalle werden geöffnet, die Verschieferung unterhalb der Fenster entfernt. 1888 werden die Türme der Marktseite wieder aufgesetzt. Die Probleme mit der Erhaltung der historischen Bausubstanz des Rathauses nahmen kein Ende. Der Bericht des zuständigen Denkmalpflegers vom 5. September 1903 an das Großherzogliche Ministerium des Innern über den Zustand des Gebäudes lautet: Der Zustand des Rathauses ist in allen den Teilen, welche der im Jahr 1887 vorgenommenen Ausbesserung nicht mit unterzogen wurden, ein derart schlechter, zurzeit geradezu baufälliger, daß die Wiederherstellungsarbeiten nicht länger hinausgeschoben werden dürfen. Das Dach ist dicht, der Dachstuhl ist seinerzeit durch Hilfskonstruktionen gesichert worden, die Deckenbalkenlage ist aber ganz schadhaft. Die Erhaltung der flotten dekorativen Malereien, welche an der Deckenfläche dieser Balkenlage (über dem zweiten Obergeschoß) sich befinden, ist schon jetzt kaum mehr möglich. Die zum Teil um 1512, zum Teil um 1600 sehr reich ausgestatteten - leider schon sehr zerstörten - Räume des zweiten Obergeschosses sind immer mehr dem weiteren Verderben ausgesetzt, da Wind und Wetter durch die offenen oder schlecht schließenden Fenster und durch andere Öffnungen ungehinderten Zutritt haben. Auch die Decke zwischen dem ersten und zweiten Obergeschoß ist schadhaft. In den Außenwänden drohen einzelne Gefache geradezu herauszufallen. Die Wiederherstellung im Jahre 1887 erstreckte sich fast nur auf eine Nutzbarmachung der zwei unteren Geschosse. Jetzt aber ist es wünschenswert, nicht nur stückweise vorzugehen, sondern das Rathaus als ganzes von Grund auf mit Einziehung der 1887 betroffenen Teile organisch auf Grund genauester Aufnahmen und Voruntersuchungen in den ursprünglichen Zustand zu versetzen. Aus: Jahresberichte der Denkmalpflege im Großherzogtum Hessen. Bearbeitet und herausgegeben im Auftrag des Großherzoglichen Ministeriums des Innern. Darmstadt 1910, S.62,141
In der Sitzung des Stadtvorstandes vom 28. April 1908 wurden die Pläne zur Wiederherstellung vorgelegt. Es wurde beschlossen, daß 1. Die große Halle im Erdgeschoß vollkommen freigelegt, 2. einem Ausbau des Dachgeschosses zunächst nicht näher getreten werden soll. Wenigstens ist vorher festzustellen, ob eine vollständige Beseitigung des Dachstuhles notwendig ist. Von 1910 bis 1912 wurde die Instandsetzung in einer beachtlichen Maßnahme abgeschlossen. Am 4. Februar 1912 wurde das Alsfelder Rathaus neu eingeweiht.
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