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Teil der Gesamtanlage:
Ortskern Assmannshausen
Das berühmte Traditionshotel geht zurück auf eine, an der Mündung des damals offenen Bachlaufs gelegene (nach der Überlieferung seit 1541 bestehende) Treidelstation. Mit dem sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelnden Rheintourismus (Rheinschifffahrt seit 1827) erlangte Assmannshausen aufgrund seiner topographischen und kulturlandschaftlichen Lage sowie des besonderen Rotweins überregionale Bekanntheit. Die Rheinschleife wurde zu einem beliebten Motiv der Romantikbewegung.
Erster nachweisbarer Gastwirt war der Bender- und Küfermeister Nicolaus Strieth, der das Gebäude 1808 von Josef Faß erwarb, die Treidelrechte aufgab und 1809 das Gasthaus Zur Krone eröffnete. Neben dem Gasthof führte Strieth auch einen Weinhandel.
Neben einer großen Anzahl vor allem englischer Touristen, war der Gasthof besonders beliebt bei der liberalen Studentenschaft aus der Umgebung (Mainz, Bonn, Heidelberg), sodass hier später auch der Dichter Ferdinand Freiligrath einkehrte. Er vollendete 1844 in diesem Haus sein „Glaubensbekenntnis", woraufhin hier ein Zentrum der Dichter und Künstler am Mittelrhein entstand. Zur Erinnerung an Freiligrath wurde 1894 (zum 50-jährigen Jubiläum seines Aufenthaltes in der Krone) seine marmorne Büste am alten Kronenbau angebracht und ein museales Zimmer eingerichtet.
1863 folgte der Bau des Gasthauses Neue Krone direkt neben dem Altbau durch den Binger Küfermeister Quirin (gen. Erwin) Brück, den Neffen von Strieth. August Hippacher, Schwiegersohn von Brück, betrieb den Gasthof ab 1878. Durch den Besuch Kaiser Wilhelms I. in 1883 erlangte das Hotel zusätzliche Bekanntheit.
Joseph Hufnagel erwarb die Krone 1893 und veranlasste den Umbau mit historistischen Elementen (Fachwerk, Ecktürmchen) im romantisierenden „rheinischen“ Stil. Im rückwärtigen Bereich wurde 1894 (?) ein Kelterhaus im Stil des Neoklassizismus durch den Rüdesheimer Architekten J. Sossenheimer errichtet. Spätestens nach der Neueröffnung 1894 wurde das Hotel mit dem Weingut international bekannt. Zwischen 1903 und 1907 wurden zwei weitere historisierende Gebäude im rückwärtigen Bereich erbaut.
Nördlich des Hotel Krone wurde 1865 das Wohnhaus des Oberlandesgerichtsrat Augustin erbaut, der 1872 die bereits 1842 wiederentdeckte Lithiumquelle wieder fassen ließ und damit den Kurbetrieb in Assmannshausen begründete. Dieses Gebäude, später Parkhotel, wurde 1908 von Hufnagel als Erweiterung seines Hotelkomplexes angekauft. In 1927-28 erfolgte eine umfassende Modernisierung aller Gebäude, die Aufstockung des Parkhotels und der Bau des Schwimmbades (als eines der ersten Hotelschwimmbäder Deutschlands).
Die aus mehreren unterschiedlichen Häusern bestehende, umfangreiche Gebäudegruppe zeichnet sich durch eine auf die Wende zum 20. Jahrhundert und Folgezeit zurückgehende, durch die Verwendung von Fachwerk, Schiefer und Putz geprägte traditionelle Formensprache aus, die eine Vielzahl „rheinischer" Elemente in sich vereint.
Der Ursprungsbau, ein zweigeschossiges, traufständiges Fachwerkhaus bildet den Kern der Anlage. In einem nachträglich aufgesetzten Zwerchhaus befindet sich die rundbogige Nische mit der Büste Freiligrath (Bildhauer: Arthur Zimmer) und Inschrift. Innen ein rundbogiges ehemaliges Torgewände mit (neuer) Jahreszahl 1541 im Scheitel. Im Obergeschoss das sog. Freiligrath-Zimmer mit musealer Einrichtung und Sammlung von Bilddokumenten. Vor dem Gebäude liegt die offene, glyzinienbewachsene Laube.
Südlich anschließend der dreigeschossige Hauptbau der Neuen Krone mit seiner durch Erker, Giebel und Balkons gegliederten Rheinfront. Die Innenräume zeigen eine überaus reiche und vollständige gründerzeitliche Ausstattung in handwerklich hervorragender Qualität. Dazu gehören Bodenfliesen, Vertäfelungen von Wand und Decken, geschnitzte Treppengeländer, ornamentale Wand- und Deckenbemalungen, farbige Glasgestaltungen. Neue Zimmerausmalung vielleicht nach historischem Vorbild. Der Speisesaal, das sog. Künstlerzimmer, enthält geschwungene Wandtäfelungen, Schrankeinbauten und eine gewölbte Decke mit Oberlicht und farbiger Deckenverglasung.
Im ehemaligen Garten jenseits des überbauten Baches liegt ein kleiner, reichverzierter Fachwerkbau (Pförtnerhäuschen von 1927). Nördlich davon befindet sich das ehemalige Parkhotel, ein dreigeschossiger, verputzter Bau mit Eckerkern und asymmetrisch gesetztem, durch sparsame Fachwerkelemente verziertem Giebel. Entrée, Treppenhaus und Flure mit Holzvertäfelung.
Durch die einheitliche Farbgebung aller dem Hotel zugehörigen Einzelbauten wird eine gute Ensemblewirkung erzielt. Ein reizvolles, optisch verbindendes Element stellt die vor der Rheinfront lang hingezogene Glyzinienlaube dar. Insgesamt prägt die umfangreiche Gebäudegruppe in besonderem Maße die Rheinfront von Assmannshausen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
| Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
| Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
| Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
| Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
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Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein |
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