Hauptstraße nach Nordosten
Hintergasse nach Nordosten
Vogels Rheinpanorama 1833
Brückenstraße nach Nordwesten
Ortsmitte, Hauptstraße
Ortsmitte, Kirchgasse
Kirchgasse nach Südosten
Kirchgasse nach Nordwesten
Kirchgasse nach Nordwesten
Rheinstraße, Hochwassermarke
Hintergasse nach Nordosten
Gesamtanlage I
Hauptstraße nach Südwesten
Hauptstraße nach Nordosten
Hintergasse ab Kirchgasse
Rheinufer Niederwalluf nach Nordosten
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Rheingau-Taunus-Kreis
Walluf
Niederwalluf
  • Gesamtanlage I
Alter Ortskern Niederwalluf

Zwischen Hauptstraße, Wallufbach und Rhein, einschließlich:

Alte Hauptstraße 14-37 (Nordwestseite), 10-36 (Südostseite)

Brückenstraße

Fischergasse

Haselnussgasse (Südseite)

Hintergasse

Kirchgasse

Rheinstraße mit Gärten

Rheinufer

Schmiedegässchen

Die Gesamtanlage umfasst den südlich der Walluf gelegenen Teile des Ortskerns von Niederwalluf. Hierher verlagerte sich der zuvor links der Walluf gelegene Ort im späten Mittelalter. Noch im 18. Jahrhundert bildete die Walluf mit der Anlage des Gebücks sowohl die Grenze des kurmainzischen Rheingaus wie auch den Rand der Ortsbebauung.

Der Ortskern ist in seiner Grundstruktur erhalten, wie er auf Plänen des 18. Jahrhunderts dargestellt ist. Die kath. Pfarrkirche bildet den östlichen Eckpunkt eines Straßenvierecks aus Hauptstraße, Kirchgasse, Rheinstraße und Brückenstraße, an das nordöstlich ein kleinteiliges Quartier ehemaliger Schiffer, Fischer und Handwerker um Fischergasse und Hintergasse anschließt. Die Straßenführung der Hauptstraße (B 42) stellt eine neuere Begrenzung des Ortskerns dar, dessen nordwestlicher Ausläufer dadurch abgetrennt wird; auch die ehemalige Eingangssituation am Wallufübergang wurde durch die Straßenführung und diverse Hausabbrüche stark verändert und ausgeweitet.

Die Bebauung basiert im Wesentlichen auf der historischen Parzellenstruktur mit geschlossenem Straßenraum, wobei je nach Baualter Giebel- und Traufständigkeit der Wohnhäuser wechseln; alle Höfe waren ursprünglich durch Mauern und Torbauten abgeschlossen. In der Brückenstraße herrscht Giebelständigkeit bei relativ einheitlichen (verputzten bzw. verschieferten) Fachwerkbauten des späten 17. Jahrhunderts vor. An der Rheinstraße reihen sich in privilegierter Lage größere Bürgerhäuser, zu denen als besonderes ortstypisches Zubehör jenseits der Rheinstraße gelegene, ummauerte und erhöhte, seit dem späten 19. Jahrhundert auch gastronomisch genutzte Gärten mit altem Baumbestand (Platanen) gehören. Die früher dem Schiffer- und Fährgewerbe vorbehaltene Uferzone zeigt Umgestaltungen des 19. und 20. Jahrhunderts mit promenadenartiger Baumpflanzung (Lindenallee), Grünanlage und Kriegerdenkmal. Der offene Bachlauf der Walluf mit seiner aus dem frühen 20. Jh. stammenden Einfassung aus Betonpfeilern mit schmiedeeisernem Geländer bildet den Abschluss nach Norden.

Einzelbereiche und Objekte

Brückenstraße: ehemals Geis(en)gasse, jetziger Name nach einer im 19. Jh. angelegten, nicht mehr vorhandenen Schiffsanlegebrücke. Zum Rhein hin abfallende kurze Gasse. An der Westseite geschlossene, überwiegend giebelständige Bebauung des 17.-19. Jhs. auf gleichmäßigen Parzellenbreiten.

Hauptstraße: Alte, leicht geschwungene Straßenführung durch den Ort. Hauptstraße 16: schlichter, zweigeschossiger, verputzter Fachwerkbau mit hohem Satteldach; rundbogige Durchfahrt, 18. Jh.

Hauptstraße 19: Sehr schmales giebelständiges Fachwerkwohnhaus, spätes 18. Jh. Hauptstraße 23: Kleines giebelständiges Fachwerkwohnhaus, niedriges Erdgeschoss, Giebel verschiefert, 18. Jh. Hauptstraße 25: Gasthaus Schlupp, 1773 Backgerechtigkeit, 1780 „ein zweystöckig Haus mit Backgerechtikgeit, eine Scheuer", 1839 ein „Wohnhaus mit Kelterhaus und Stall". 1883 Schankwirtschaft. Name nach Besitzer Joseph Wehner (1887), Bootsbauer (Schaluppen), darauf Bezug nehmendes Aushängeschild. Hauptstraße 27: schlicht, langgestreckt mit Knick, verputztes Fachwerkobergeschoss der Südhälfte vorkragend, Traufgesims mit Klötzchenfries. 18. Jh. Hauptstraße 29: giebelständiges Fachwerkwohnhaus, massives Erdgeschoss, Krüppelwalm. Ehemalige Giebelverschieferung und geteilte Holzfenster mit Läden entfernt; 18. Jh. Hauptstraße 30: verputztes Fachwerkhaus des 17. Jhs. oder früher. Traufständig, steiles Satteldach. Fassade im 19. Jh. verändert, moderner Ladeneinbau. Im Hof Brunnen. Hauptstraße 32: winkelförmiger Massivbau der 1. Hälfte des 18. Jhs., Traufenhaus an der Straße mit rechteckiger Durchfahrt; im Obergeschoss Ohrengewände aus Sandstein, verändert. Hauptstraße 36: schlicht, massives Erdgeschoss, Obergeschoss Fachwerk, Satteldach mit Krüppelwalm; vielleicht im Kern 17. Jh.; verändert. Brunnen vor Hauptstraße 12a, am Boden viereckig durch Sandsteinhausteine eingefasst.

Kirchgasse: Die 1965 als „malerisch und wohlerhalten" bezeichnete Bausubstanz im Wesentlichen erhalten, jedoch uneinheitlicher Zustand. Kirchgasse 2: ehemals Rathaus und Gemeindeschmiede (Kettenschmiede; alte Straßennamen: Kettengasse und Schmiedegässchen). Kirchgasse 4: biedermeierliches Wohnhaus der Mitte des 19. Jhs., fünfachsig-symmetrische Putzfassade mit Gliederung, über dem Eingang Nische für Heiligenfigur. Kirchgasse 6: 1752 Bierbrauerei, nach 1850 Gasthaus Rheingauer Hof, eine Herberge für Rheinschiffer; im 20. Jh. Kolonialwarenhandlung.

In der Giebelverschieferung Anker, Herz und Kreuz, Zeichen der Schifffahrt. Kirchgasse 9: 1773 „Behausung mit Schildgerechtigkeit zur Roos"; dann Gasthaus Zur güldenen Roos.

Rheinstraße: Noch bis in die jüngste Zeit intakte Uferbebauung des 17.-19. Jhs., einheitlich biedermeierlich überformt. Ein besonders reizvolles Element bilden die vorgelagerten, durch Mauern gefassten, umzäunten Gärten mit altem Platanenbestand. Um 1970 Auflösung des Ensembles durch Abbrüche (Rheinstraße 3: Ersatz durch Hotelneubau mit Fachwerkimitat-Fassade; Rheinstraße 5: Baulücke); Ersatz der leichten Holzpavillons im Schwanengarten durch massive Bauten; unmaßstäbliche Aufstockung der rheinseitig vor der Pfarrkirche gelegenen ehemaligen Schule. Ersatz des alten Kopfsteinpflasters nach 1990. Rheinstraße 7: 1899 erbaut nach Abbruch eines älteren Hauses.

Stichgasse zu Rheinstraße 8: (ehem. Leiningsgässchen) mit altem Kopfsteinpflaster.

Am Wallufbach: schmiedeeisernes Geländer zwischen Betonpfosten, neue Ergänzungen, frühes 20. Jh.


Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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