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Von üppiger Wald- und Wiesenlandschaft hinterfangen stellt das Königsteiner Kurbad mit seiner markanten Form und insbesondere mit seiner außergewöhnlichen Farbgestaltung einen unübersehbaren Blickfang dar. Hierzu trägt auch die exponierte Lage unterhalb des ehemaligen Höhenbaches am Klärchenweg entscheidend bei. Das Bad ist durch die Schnellstraße B 8 vom Königsteiner Stadtrand getrennt. Schon in der Entwurfsphase war das auffällige Äußere des am 12. Juni 1977 als „Haus der Gesundheit“ eingeweihten Baus Gegenstand lebhafter Diskussionen. Überzeugend ist die funktional durchdachte Konzeption durch die Architekten Ingeborg und Rudolf Geier (Geier + Geier, Freie Architekten GBR, tätig seit 1963), Stuttgart. Die farbliche Gestaltung erfolgte durch den in Böhmen geborenen Maler, Graphiker und Bildhauer Otto Herbert Hajek, der u. a. durch seine zweimalige erfolgreiche Teilnahme an der Kasseler Kunstausstellung documenta (Nr. II 1959 und Nr. III 1964) bis heute zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern zählt. Jene farbliche Gestaltung stellt ein besonders anschauliches und charakteristisches Beispiel für das Schaffen Hajeks dar. Prägnante Farbgebung (meist ausschließlich Verwendung von Primärfarben) kombiniert mit konstruk-tiver Formsprache sind typisch für seine Auseinandersetzung mit Architektur und Stadtraum. Die Beziehung von Kunst und gebauter Umwelt ist Hajeks bedeutendster Themenschwerpunkt, den er in unzähligen Aufträgen im architektonischen und städtebaulichen Bereich weltweit umsetzte.
Asymmetrischer Bau aus farbig gefasstem (teils scharriertem) Sichtbeton, dessen Formsprache deutliche Anleihen von spätem Brutalismus und Funktionalismus aufweist und durch die besondere, expressive, geometrische Farb-gestaltung in klaren Blau- und Orangetönen unterschiedlicher Abstufung (gerne als Verweis auf die Farben des Hauses Nassau gedeutet) einen ganz eigenständigen zeittypischen Charakter hat. Die leichte Hanglage geschickt ausnutzend schiebt sich der mit Flachdächern gedeckte Baukörper stufenartig nach Westen und bildet dabei drei unterschiedlich große Terrassen aus, von denen sich zwei an der südlichen Schmalseite ausweiten. An die mittlere im Süden anschließend das 1989 errichtet Außenschwimmbecken mit farblich angepasster, abstrakter Bodengestaltung. Der gesamte Baukörper mit der Westseite als Hauptfassade (inkl. Eingangsbereich) klar in der Horizontalen gegliedert. Ebenerdig sowie auf der dritten und vierten Ebene partiell mit aus roten und blauen Dreiecken zusammengesetzten Farbfeldern geschmückt. Die strenge Form aufgelöst durch drei hintereinander versetzt eingeschobene, senkrechte, dunkelblau gefasste Baukörper mit abgerundeten Ecken, die Eingang und Treppenhäuser aufnehmen, sowie durch großzügige Teilverglasungen in den einzelnen Etagen (z. T. auch in den Geländern). Dadurch Öffnung der Schwimmhalle nach außen und gestalterische Verbindung mit dem Freiluftbereich.
Im Inneren entsprechende Weiterführung der äußeren Farbgestaltung in kräftigen Orange- und Blautönen. Schwimmhalle mit 25 m langem Schwimmbecken. Die Gestaltung mit unterschiedlichen geometrischen Farbfeldern findet sich in der gesamten Wand-, Decken- und Bodengestaltung (inklusive Schwimmbecken) zu einem harmonischen und spannungsvollen Gesamtbild. Besonderer Blickfang ist die in fünf Bahnen gegliederte und großzügig verspiegelte Decke. Des Weiteren vorhanden ein kleiner gastronomischer Bereich, Sauna und weiter Räumlichkeiten für Kuranwendungen. Aus-stattung vornehmlich noch bauzeitlich. Das Königsteiner Kurbad ist stilistisch vergleichbar mit dem wenig später entstandenen Mineralbad Leuze, Stuttgart (1979-83), ebenfalls eine Gemeinschaftsarbeit Hajeks mit den Architekten Geier + Geier (1983 mit dem Architekturpreis des Bundes Deutscher Architekten ausgezeichnet) und ein her-ausragendes, qualitätvolles Beispiel für das öffentliche Bauen in den 1970er und 80er Jahren.
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