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Erbaut in den 30er Jahren des 20. Jh. als Arbeitsdienstlager für Mädchen, dann Kinderheim des Roten Kreuzes. In den 50er Jahren zur Volksschule umgebaut. Auf der Anhöhe östlich des Kirchberges exponiert gelegener Fachwerkbau nach Idsteiner Vorbild. Langgestreckter Baukörper von 11 Achsen mit verschiefertem Walmdach und Reihung kleiner Gauben. Über massivem, verputzten Erdgeschoss mit Sandsteingewänden erhebt sich das Fachwerkobergeschoss in Formen des 17. Jh., geschwungene Streben, geschweifte Kopfbänder, Brüstungszier und reiche Schnitzerei der Eckständer variieren Motive städtischer Bürgerhäuser der Region. Geschnitzte Türflügel in Barockformen, darüber Wappen. Nach Süden vorgezogener Mitteltrakt, winkelförmiger flacherer Anbau, Balkon mit Holzbrüstung. Die Fachwerkhölzer tragen Reste einer stark abgewitterten farbigen Fassung. Die mittleren drei Brüstungsfelder der Nordseite enthalten geschnitzte Inschriftmedaillons:
"Fasst an und Helft mit! Deutschland wird das sein, was ihr und wir alle aus ihm machen!"
"Was kann einem Volke geschehen dessen Jugend auf alles verzichtet um seinem grossen Ideale zu dienen"
"Wir müssen dahin kommen dass unser Leben leuchtet / ein leuchtendes Leben zu führen ist das Beste und Höchste".
Das Haus veranschaulicht die Aufnahme lokaler historischer Bautraditionen und deren handwerkliche Umsetzung für den ideologisch eingebundenen Heimatstil der "Blut- und Boden"-Architektur.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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