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Das um 768-786 durch Erzbischof Lullus von Mainz gegründete Kloster ist seit 778 erwähnt, die Kirche wurde 812 geweiht und war durch die Reliquien des hl. Ferrutius, die hier bis 1632 aufbewahrt wurden, bedeutendes Wallfahrtziel. Eine Erneuerung erfolgte unter Erzbischof Willigis von Mainz, eine weitere 1085 durch Hirsauer Mönche. 1258 fand eine zweite Kirchweihe statt. Ein Brand zerstörte 1389 die Klostergebäude weitgehend. 1495 wurde die Abtei in ein weltliches Ritterstift umgewandelt. Nach Zerstörungen zwischen 1630 und 1640 folgte um 1680-1718 der Wiederaufbau. Das Stift wurde 1802 aufgehoben.
Katholische Pfarrkirche
Pfarrkirche seit 1817. Einschiffig mit dreiseitig geschlossenem Chor, Westturm im Kern von dem 1258 geweihten Bau, ebenso der runde Chorbogen mit Kämpfer und zwei profilierte Rundbogenportale, eines davon mit Diamantfries. Schiff und Chor mit einfachen Strebepfeilern erhielten um 1500 die heutige Form. An der Ostseite des Chores dreiseitig geschlossene Sakristei, nach Norden neuer Anbau. 1711-12 Barokisierung durch Entfernung von Gewölben und spätgotischem Maßwerk. Westportal 1718, 1914 erneuert (Inschrift: „Nach Portal von 1718 erneuert 1914 durch Ph. H. Leonhard Höchst a/M.") mit Steinfigur des hl. Ferrutius von 1718. Turm mit barocker Zwiebelhaube. Über dem Innenraum Flachdecke mit Kehle. An der westlichen Schmalseite Orgelempore, 18. Jh. (Treppe neu). Die ehemalige Kanzel, um 1700, Brüstung mit gemalten Heiligenfiguren, wurde entfernt.
Barocker Altar, darunter durch Holzumbau verkleidete Sockelplatte eines mittelalterlichen Hochaltarblockes mit gotischer Inschrift. In der Chorwand Wandtabernakel mit Maßwerk, um 1300. Nische mit vier Wappen, 2. Hälfte 15. Jh.
Stehende Muttergottes mit Kind, Statue des hl. Ferrutius und kleine Statue des hl. Antonius von Padua, Holz, 18. Jh. Drei andere, früher vorhandene Figuren (Maria mit Kind, hl. Ferrutius und trauernde Maria als Halbfigur, 18. Jh.) nicht mehr im Kirchenraum aufgestellt.
Taufstein 1696, Inschrift: „Diesen Taufstein verehret anno 1696 im Ianuario Peter Halm Stiftshofman zu Bleidenstatt". Barocke Grabplatte in der Westwand.
In der Turmhalle: Bildnisgrabstein des ersten Propstes Eckart Klüppel von Elkershausen † 1503. Ein weiterer, stark abgetretener Grabstein mit nicht mehr erkennbarem Wappen. Beschädigter Wappenstein mit Putten von 1516 in Renaissanceformen, zugeschrieben dem Mainzer Bildhauer Backoffen, ehemals an der südlichen Außenwand.
Glocken 1409/14 und 1411.
Ehemaliges Stiftsgebäude
Katholisches Pfarrhaus bis 1975, erbaut wahrscheinlich kurz nach 1700 anstelle eines älteren, im 30jährigen Krieg zerstörten Gebäudes. Massiver zweigeschossiger Winkelbau mit einem turmähnlichen zweigeschossigen sowie einem eingeschossigen Anbau. Winkelförmiges Satteldach mit Krüppelwalmen, Anbau mit Walmdach, kleiner Anbau mit Mansarddach. Zwei Eingänge mit Sandsteintreppen, am Boden vor dem Haupteingang Kleinpflaster-Mosaik zur Kennzeichnung des ehemaligen Pfarrhauses. Profilierte Sandstein-Türgewände, teilweise alte Türen. Räume des älteren turmartigen Anbaues mit Kreuzgratgewölben, Zugänge durch gotische Spitzbogengewände. Im Obergeschoss soll sich ehemals eine Kapelle befunden haben. Aufwändige Barocktreppe mit Geländer aus Holzbalustern. Stuckdeken (1705), Medaillons mit Abtswappen. Ein Raum in einheitlicher barocker Fassung mit Wandvertäfelung (1788) und Stuckprofilen. Große Gewölbekeller.
Ehemalige Zehntscheune
Gestreckter Bau des 18. Jh., Mansardwalmdach mit Gauben. Putzfassade, Fenster- und Türöffnungen mit Ohrengewänden aus Sandstein, Hauptfront zum Hof mit zwei (jetzt verglasten) Rundbogenöffnungen der ehemaligen Tore. Nach Westen moderner Anbau anstelle einer weiteren aus Bruchstein gemauerten Scheune. Heute Pfarrzentrum.
Ehemalige Schule (Aarstraße 54)
1776 wurde nach Verhandlung zwischen der Grafschaft Wehen und dem Kloster die erste staatliche Schule erbaut. Aufgrund steigender Schülerzahl wurde 1908 Neubau (alte Post) notwendig. 1919 kaufte die kath. Pfarrei St. Ferrutius die alte Schule, Nutzung als Schwesternstation, heute Pfarrhaus- und –amt. Zweigeschossiges, verputztes Gebäude unter steilem Satteldach in Schieferdeckung. Fenster- und Türgewände in Sandstein. Die erneuerten unterteilten Fenster mit Holzklappläden. Das Gebäude grenzt den Klosterbereich nach Osten hin ab.
Mauereinfriedung des ehemaligen Klostergeländes erhalten.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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