1720-21 ließ Landgraf Ernst Ludwig als südlichen Stützpunkt für seine ausgedehnten Parforce-Jagden ein Jagdschloss errichten. An den Plänen, die Helfrich Müller zugeschrieben werden, soll Remy de la Fosse beteiligt gewesen sein. Die Anlage wurde zur größten dieser Art in Hessen und bestand aus einem Herrenhaus, einem großen Bau (später Kaserne) und einer rechteckigen Stall- und Remisenanlage mit drei Eckpavillons. In einer wechselvollen Geschichte erlebte das Schloss die unterschiedlichsten Nutzungen (1794-1819 Militärlazarett, 1819-27 Garnison, 1827-48 Poststation, 1851-1945 Zigarrenfabrik und Tabaklager), wobei die historische Bausubstanz sehr litt. In jüngster Zeit wurden die noch vorhandenen Remisen und Pavillonbauten abgebrochen und neu aufgebaut. Das Herrenhaus, ein massiver zweigeschossiger Bau mit Walmdach, läßt noch in großen Teilen die ursprüngliche Fassadengliederung erkennen. Das ehemalige Kasernengebäude (Neuer Bau) mit 13 Fensterachsen und Mansarddach wurde nach Abbruch in historisierenden Formen baugleich auf einem noch vorhandenen Gewölbekeller wieder aufgebaut.

Das Herrenhaus und der Gewölbekeller des Neuen Baus  sind wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung Kulturdenkmale.