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An der Stelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus wurde 1785/86 die Kirche errichtet, wobei eine Umorientierung in Nord-Süd-Richtung stattfand. Der ursprüngliche Westturm kam somit an den Chor zu stehen. Eine Erweiterung der Kirche um 2 Seitenschiffe wurde nach Plänen des Architekten Greifzu 1910/11 durchgeführt.
Das dreizonige barocke Hauptschiff mit 3/8-geschlossenem Chor erhielt 2 Seitenschiffe über 2 Zonen, wobei das östliche eine 3/6-geschlossene Chornische im Norden besitzt, während das westliche flach an den Turm anschließt. Durch die doppelten abgewalmten Seitenschiffdächer, die rechtwinklig an das langgestreckte Walmdach des Hauptschiffes anschließen, erhält der Bau eine starke Plastizität. Sie wird noch betont durch den schlanken dreigeschossigen Turm mit zweifach abgetreppter achteckiger geschwungener Haube. Der Turm wurde 1842 anstelle seines Vorgängers errichtet. Hohe rundbogig geschlossene Fenster und Ecklisenen gliedern die Fassade. Innen ist der Raum über hohen Kehlen flach gedeckt. Vom barocken Bau sind im Chor noch 2 Pilaster mit Akanthuskapitellen erhalten geblieben.
Die reiche Ausstattung wurde aus dem Vorgängerbau mit übernommen. Der Hochaltar ist als leichter Ziborienaltar gestaltet: 4 Säulen tragen die 2 Viertelbogen des Gebälks, darüber erheben sich baldachinähnlich Voluten mit kuppelartigem Aufsatz (1802 von Schreinermeister Wimmer und Bildhauer Schall aus Mainz). Die beiden Seitenaltäre waren ursprünglich von den gleichen Künstlern für die einschiffige Kirche gearbeitet und wurden 1910 für die Seitenkapellen umgebaut und erweitert. Rechter Seitenaltar: vollrund geschnitzte Statue des hl. Michael (1710); linker Seitenaltar: vollrund geschnitzte Holzplastik der Madonna mit Kind (1740).
Die hölzerne Kanzel wurde zusammen mit Bänken und Beichtstühlen 1803 in klassizistischer Ausstattung hergestellt: der zylindrische Korpus ist durch 2 Rippen in Felder gegliedert und läuft nach unten über einen Wulst von Eichen- und Palmblättern in einen Zapfen aus. Der runde Schalldeckel wird mit Vorhangmotiv und Zahnschnittfries verziert, bekrönt von einem Engel mit Buch.
Zur Ausstattung zählt eine Reihe bedeutender Skulpturen: zwei vollrund geschnitzte Statuen flankieren, am Triumphbogen stehend, die Chornische mit dem Hochaltar. Sie stellen Aaron und Melchisedech dar und dürften um 1760 wohl in der Werkstatt des Johann Sebastian Pfaff aus Mainz stammen. Sie zeigen Ähnlichkeit mit Figuren aus der Barfüßerkirche in Oppenheim und mit denen in der Pfarrkirche zu Gernsheim.
Die Holzplastik des hl. Josef stammt aus unserem Jahrhundert. Aus der alten Kirche wurde die Pietà übernommen, die in einer Seitenkapelle ihren Platz gefunden hat. Sie ist wohl um 1700 entstanden und mit flacher Rückseite aus Holz geschnitzt. Die bunte Fassung wird durch die moderne Farbgebung unterstützt. Die Holzskulptur "Not Gottes" entstand um 1500 und wurde 1971 in der Seitenkapelle aufgestellt; sie zeigt Jesus als Ecce homo nach seiner Geißelung und Dornenkrönung in der typischen, in Süddeutschland verbreiteten Darstellung der Zeit der Mystik. Am linken Pfeiler des Mittelschiffes befindet sich die Kopie einer Madonnenfigur, die aus terrakotta ähnlichem Material hergestellt war. Das Original entstand um 1420 und wird dem Meister der Mainzer Karmelitenmadonna zugeschrieben; es befindet sich im Landesmuseum Darmstadt (sog. Münsterer Muttergottes).
Am rechten Pfeiler des Mittelschiffes wurde eine halbrund geschnitzte Holzfigur der hl. Elisabeth angebracht, sie entstammt der Zeit um 1700. Die Heilige ist in einen schmalfaltigen Habit gekleidet, hält in der linken Hand ein Buch, mit der rechten reicht sie einem knieenden verkrüppelten Bettler ein Almosen. Die Orgel mit großem fünfteiligem Prospekt in zurückhaltendem Schmuck und von Lyren mit Blättern bekrönt wurde 1839 erbaut (Orgelbauer Dreymann aus Mainz). Die Kirche mit ihrer Ausstattung ist wegen ihrer künstlerischen und geschichtlichen Bedeutung als Kulturdenkmal einzustufen.
Vor der Kirche in überdachten Mauernischen zwei vollplastische Figuren (Hl. Anna mit Kind und Hl. Barbara). Die 3/4-rund gearbeiteten Sandsteinplastiken stammen aus der Mitte des 18. Jhs.
An der nördlichen Chorabschlusswand und links neben dem Eingang an der Südwand wurden 2 Sandsteinkruzifixe auf hohen quadratischen Sockeln errichtet.
An der Außenwand des Seitenchores ist eine Sandsteinplatte eingelassen, die an die Renovierung 1850 durch Pfarrer Pauly erinnert.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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