Kirchenbau von Süden (Foto: C. Krienke, LfDH)
Glockenträger (Foto: C. Krienke, LfDH)
Bauzeitlicher Grundriss (Foto: M. Göddel, LfDH)
Kirchenraum nach Osten (Foto: C. Krienke, LfDH)
Detail der Kirchendecke (Foto: C. Krienke, LfDH)
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Frankfurt, Stadt
Frankfurt
Heddernheim
  • Ernst-Kahn-Straße 14
  • Ernst-Kahn-Straße 20a
  • Ernst-Kahn-Straße 20
  • Ernst-Kahn-Straße 16
Ev. Kirche Cantate Domino
Flur: 5
Flurstück: 66/188

Baubeschreibung

Gegenüber der römisch-katholischen St. Sebastian-Kirche erhebt sich Cantate Domino an einem westlichen Ausläufer der Ernst-Kahn-Straße. Hier staffeln sich quaderförmige flachgedeckte Bauglieder um einen Kirchplatz. Dessen offene Fläche strukturieren ein niedriger Glockenträger, Bänke und ein Brunnen. Verbindungsgänge erschließen die einzelnen Bauglieder. Nach Norden wird das kalksandsteinsichtige Ensemble gemeindlicher Bauten vom fensterlosen Kirchenbau überragt. Betritt man die Kirche von Westen, erschließt ein Foyer den weißen Gottesdienstraum. Die hohen geschlossenen Wände werden von einer Decke überfangen, die über ihre gesamte Fläche durch gläserne Kuppeln das Tageslicht einfängt. Zu beiden Seiten öffnen sich Emporen: im Norden die kleine Sängerempore, im Süden die lagernde Orgelempore. Unter der Südempore wird ein Nebenraum durch Glasschiebetüren vom Schiff abgeteilt. Den kaum erhöhten Altarraum bestimmt mittig ein länglicher aufgemauerter Altartisch mit hölzerner Platte. Ihn flankieren nach Norden die in die Altarstufen eingebuchtete Taufe und nach Süden das in die Stufen vorgezogene Podest der ehem. Kanzel.

Geschichte

Walter Schwagenscheidt und Tassilo Sittmann gestalteten 1966 den ersten evangelischen Kirchenneubau für die von ihnen geplante Nordweststadt. In zwei Unterzentren der Modellsiedlung waren jeweils auch Standorte für die Gottesdiensträume beider Konfessionen vorgesehen. Die Cantate Domino-Kirche gewann im Planungsverlauf an funktionaler Beweglichkeit. Grundsätzlich zielten die beiden Bankblöcke mit Mittelgang auf den geosteten Altarraum, doch deuteten bereits die einander gegenüberliegenden Emporen auf eine zweite Ausrichtung. Entsprechend dem Patrozinium (Psalm 98) und dem kirchenmusikalischen Gemeindeschwerpunkt konnte so dialogisch musiziert werden. Bereits kurz nach der Einweihung gruppierte man die Bänke im Schiff zu besonderen Anlässen hufeisenförmig nach Osten und stellte in die neue Mitte ebenerdig einen zweiten Altartisch. Während Pläne den Raum unter der Orgelempore noch als Taufkapelle ausgewiesen hatten, diente er um 1970 als Tageskapelle der besinnlichen Lektüre. Ergänzend zu den von Sittmann gestalteten Haupt- und Ausstattungsstücken, erwarb die Gemeinde für die Altarwand einen großformatigen Bildteppich nach dem Entwurf von Heinz Kreutz und entfernte später die ursprünglich feste Kanzel.

Bewertung

Als organischer Teil der Modellsiedlung bildet Cantate Domino einen städtebaulich wie stadtteilgeschichtlich wichtigen Mittelpunkt des Unterzentrums an der Ernst-Kahn-Straße sowie einen Gegenpol zur römisch katholischen St. Sebastian-Kirche. Geschichtlich steht das Zentrum auch dafür, wie sich der protestantische Kirchenbau in Frankfurt Mitte der 1960er Jahre langsam für neue Architekten und stadtteilbezogene Bauformen öffnete. Vor diesem Hintergrund schufen Schwagenscheidt und Sittmann einen in seinen Baugliedern ausgewogenen und künstlerisch bis in die Ausstattungsdetails überzeugenden Kirchenraum. (g, k, s)


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
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Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
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