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Ehemaliges Verwaltungsgebäude der Olivetti GmbH von 1972.
Geschichtliche Informationen
Ab 1962 plante man zwischen Stadtwald und Main eine „Bürostadt im Grünen“. 1964/65 wurde nach den Prinzipien der Charta von Athen die aufgelockerte und durchgrünte Bürostadt Niederrad suzessive errichtet. Das Konzept sah orthogonal ausgerichtete Hochhausscheiben sowie kombinierte Turm- und Flachbauten vor. Zu den einprägsamsten Gebäuden der Bürostadt zählt das Olivetti Verwaltungs- und Ausbildungszentrum, entworfen 1967 von Egon Eiermann im Auftrag der Olivetti GmbH und zwischen 1969 und 1972 errichtet.
Beschreibung
Der Gebäudekomplex kombiniert zweigeschossige Flachbauten in Nord-Süd-Ausrichtung mit zwei Punkthochhäusern in einer funktionalen und bildmächtigen Komposition. Das nördliche, neungeschossige Punkthochhaus mit Hotelnutzung wurde mit einer Cafeteria im Flachbau kombiniert, das siebengeschossige, südliche Punkthochhaus mit Büronutzung wurde mit einem zweigeschossigen Ausbildungszentrum verbunden. Die Flachbauten sind im Obergeschoss durch einen Brückengang miteinander verbunden. Ihre Erdgeschosse wurden aufgeständert, sodass dieser Bereich als zusätzlicher Parkraum genutzten werden kann. Etwa 40 cm hohe, leicht in den Außenraum ausgreifende Hochbeete, die von längsrechteckigen Fertigbetonplatten eingefasst werden, sind der Erdgeschosszone vorgelagert. Die gleichen Platten finden auch als Einfriedungsmauern Verwendung. Die Hochhäuser wurden aufgrund der geringen Grundstücksgröße in Kelchform entworfen und kombinieren einen Stahlbetonkern mit Geschossaufbauten in Stahlskelettkonstruktion. Gemäß einer Farbcodierung erhielten die tragenden Stahlteile einen graublauen Anstrich, während die äußeren Umgänge hell getönte Brüstungen und Sonnensegel erhielten. An die Kelchbauten wurden massive Fluchttreppentürme aus Stahlbeton angedockt. Eiermann bediente sich bei der Fassadengestaltung einer in der modernen Architektur seit den 1920er Jahren bekannten Schiffsmetapher. Die Sonnensegel der bis heute unveränderten Fassaden suggerieren ein „vollgetakeltes Segelschiff“ (Eiermann), eine Metapher ganz im Sinne des Bauherrn („stile olivetti“). Städtebaulich sind die Punkthochhäuser in Sichtweite zur A5 auf Fernsicht angelegt und behaupten sich souverän gegenüber dem benachbarten Nestlé-Bau. So war es auch die Maxime der realisierten Grünraumplanung, die Skulpturalität der kelchartig aus einem filigranen, quadratischen Funktionskern emporwachsenden Bürotürme möglichst uneingeschränkt von der Lyoner Straße aus sichtbar zu belassen.
Störungen / Veränderungen in jüngster Zeit
Die Fassade ist bis auf das Material der Sonnensegel unverändert erhalten. Das Innere des Gebäudes wurde trotz späterer Umnutzungen nur wenig verändert.
Begründung
Das ehemalige Olivetti-Verwaltungsgebäude steht beispielhaft für die frühe Entwicklungsphase der Bürostadt Niederrad und zählt zu den Hauptwerken bundesrepublikanischer Architektur der Nachkriegsmoderne. Aufgrund seiner feinsinnigen Detailierung und ebenso einprägsamen wie außergewöhnlichen Formensprache wurde Egon Eiermanns Entwurf auch international stark wahrgenommen. Kein anderes Frankfurter Gebäude dieser Zeitschicht ist über Jahre hinweg vergleichbar breit publiziert worden.
Der Gebäudekomplex ist Kulturdenkmal aus künstlerischen, geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
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Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein |
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Jüdischer Friedhof |
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Kleindenkmal, Bildstock |
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Grenzstein |
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Keller bzw. unterirdisches Objekt |
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Baum |