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Im Zuge der Stadterweiterung 1333 wurde auch die Stadtbefestigung erweitert. In diesem Zusammenhang wurde 1398 auch der Bau einer Landwehr als äußere Sicherung des Frankfurter Stadtgebietes genehmigt. Diese wurde ab etwa 1400 zum Schutz gegen Angreifer aus dem Taunus und der Dreieich ausgeführt. Es entstanden die heute noch erhaltenen Warten an den Ausfallstraßen, runde Wehrtürme aus massivem Basaltmauerwerk. Auffällig war bisher das Fehlen eines Turmes am Affensteiner Feld, das aufgrund seiner geografischen Lage einen Hauptangriffstpunkt der Taunusritter dargestellt hat. Für dieses Gebiet war erst für das jahr 1644 eine Planung für den Bau einer Wehranlage im Zusammenhang mit einer Landwehr am "Eisernen Schlag" überliefert. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei dem 2008 auf dem Gelände des Campus Westend der Johann Wolfgang Goethe- Universität entdecktem Turm von etwa sechs Metern Durchmesser um den sogennannten "Affenstein". Diese Bezeichnung ist seit dem 13. Jahrhundert urkundlich für die Umgebung belegbar, wenn auch der Hintergrund des namens bisher unbekannt war. Der sich nach oben verjüngende Rundbau aus Basaltbruchstein wurde bis zu zwei Drittel seiner Höhe eingegraben, um ein Aufgraben der Fundamente durch Angreifer zu verhindern. Damit ist die Anlage in die Zeit um 1400 zu datieren. Die Entwicklung des Schwarzpulvers machte schon wenig später eine Erweiterung des äußeren Verteidigungsrings der Reichsstadt notwendig. Der Turm wurde daher in der frühen Neuzeit zur Windmühle umgebaut - Nutzung urkundlich 1530 nachweisbar -, wobei das obere Drittel abgebrochen und ein tiefliegender Zugang geschaffen wurden. Über dem nun als Sockel dienenden ehemaligen Warttum entstand vermutlich eine Holländermühle. Der Umbau lässt sich am Gebäude durch die Verwendung von Mischmauerwerk und eine zur Bedienung der Mühle genutzte Sitzboghennische nachweisen. Zudem zeigen Balkenlöcher im Innern die vier Geschosse der Mühle an, wie sie zum Mahlen von Getreiede benötigt wurden. Im Verlauf des 18. und 19. Jahrhunderts verfiel die Anlage, so dass bis heute keine weiteren Überlieferungen zur historischen Bedeutung als Warte mehr vorliegen. Beim Bau der städtischen Anstalt für Irre und Epileptische unter Leitung des berühmten Frankfurter Arztes Heinrich Hoffmann zwischen 1859 und 1864 funktionierte man die Reste des Wartturms zum Eiskeller um. Dazu wurden im Innern Holzeinbauten aus Eiche und Kiefer errichtet, die dendrochronologisch datiert werden konnten. Der Bau wurde oben mit einer Kuppel aus maschinell gefertigten Ziegelsteinen abgeschlossen, das Äußere mit Erde vom Aushub des Anstaltgebäudes angeschüttet und als Aussichtsplatz in die Parkanlage integriert. Bei der Verlegung der Anstalt nach Niederrad 1927 wurde der Eiskeller mit Geschirr und anderen Gerätschaften der Irrenanstalt verfüllt und geriet anschließend in Vergessenheit. Dies wurde durch die Nutzung des ehemaligen IG-Farben-Hauses durch die US-Armee mitbegründet, da aufgrund militärischer Sicherheitserwägungen das Gelände als militärischer Bereich gesperrt war. Erst der Abzug der US-Truppen und die Umnutzung als Campus der Universität boten einen erneuten Zugang, der letztlich den stadtgeschichtlichen wichtigen Fund ermöglichte. Als heute noch vorhandener Rest eines ehemaligen Wartturms aus der Zeit um 1400 und auch in seiner späteren Nutzung als frühneuzeitliche Windmühle und Eiskeller der städtischen Irrenanstalt ist der "Affenstein" ein wichtiges Zeugnis für die Geschichte der ehemaligen freien Reichsstadt Frankfurt am Main seit dem Mittelalter.
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