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Baubeschreibung
Das ehem. Gemeindezentrum erstreckt sich nördlich des historischen Sindlingen und westlich der ehem. Farbwerke Höchst. Inmitten der zeilenförmigen, teils hochaufragenden Wohnbebauung tritt die ein- bis zweigeschossige Anlage zurück. Aus quaderförmigen Gliedern fügt sich ein lagerndes Ensemble mit vor- und rückspringenden Geschossen, Balkonen und Fensterelementen. Heute sandfarben gefasst, werden die Betonoberflächen durch waagerechte Verschalungsstrukturen gegliedert. Unter einem vorspringenden Bauglied durchbricht das verglaste Hauptportal die hochgeschlossene Nordwestfassade. Im Zentrum der Anlage wird der große Saal, der ehem. Gottesdienstraum, indirekt durch ein um laufendes Oberlicht und direkt durch schmale Fensterschlitze belichtet. Seine grau gefassten Betonoberflächen tragen waagerechte Schalungsspuren. Dem Saal kann von Südwesten auf Höhe des Obergeschosses der ehem. Vortragssaal mit tribünenartig aufsteigenden Sitzreihen zu geschaltet werden. In den übrigen Räumen steht Backsteinmauerwerk neben überfassten Beton- und Putzflächen. Einzelne Ausstattungsdetails wie gelbe Türelemente setzten primärfarbige Akzente.
Geschichte
Als mit dem Wachstum der Höchster Farbwerke in Sindlingen Nord neue Wohnbauten entstanden, bemühte sich hier die Sindlinger Kirchengemeinde ab 1963 um einen neuen Stützpunkt. Man konnte Günter Bock gewinnen, der vor Ort bereits das Bürgerhaus (1959) betonplastisch gestaltet hatte. Im neuen Gemeindezentrum gruppierte Bock als vier „Häuser“ programmatisch das Gemeindehaus, den Kindergarten sowie Mitarbeiterwohnungen um einen großen mittigen Saal. Wie in einem antiken Atrium sollte sich hier im Zentrum das gesellschaftliche wie liturgische Leben bündeln. Im Übergang feierte die entstehende Gemeinde ihre Gottesdienste im römisch- katholischen Kirchenraum von St. Kilian. Nach Wirtschaftskrise und baustatischen Problemen konnte der Bau erst 1973, im Jahr der Selbständigkeit der Gemeinde, eingeweiht werden. Für die innovative liturgische Arbeit der Kirchengemeinde, die u. a. Themengottesdienste feierte, wurde die Ausstattung des Saals – vom Altar über die Kanzel bis zur Bestuhlung – gezielt beweglich gehalten und jeweils situationsbezogen gruppiert. Nach Ende der gemeindlich- liturgischen Nutzung eröffnete in den Räumen des ehem. Gemeindezentrums 2006 die Kindertagesstätte „Fluggiland“.
Bewertung
Städtebaulich heute in eine Randlage geraten, steht das ehem. Gemeindezentrum Arche stadtgeschichtlich für den Aufbruch der örtlichen evangelisch- landeskirchlichen Gemeinde in einem modernen Wohnviertel mit ihrer innovativen Gottesdienstund Diakoniearbeit. Künstlerisch besticht der Bau durch seine aufwändig gearbeitete betonplastische Verschalungsstruktur, das bauzeitlich klug überlegte Ineinander der einzelnen Funktionsbereiche – von der Liturgie bis zur Diakonie – sowie die konzeptionell durchgestaltete Materialästhetik. (g, k)
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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