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Das erste bekannte Rathaus Zwingenbergs befand sich auf der Südseite des alten Marktes zwischen Obergasse und der Straße Am großen Berg. Nach dessen Zerstörung 1693 wurde 1702/03 an der Nordostseite des neuen Marktes ein neues Rathaus errichtet, ein Bau mit massivem Erd- und Fachwerkobergeschoss. Dieser war 1838 baufällig geworden, so dass man den Bensheimer Kreisbaumeister Ernst Ludwig Hermann Kroencke, Sohn des renommierten Rhein-Regulierers Claus Kroencke, mit einer umfassenden Erneuerung beauftragte. Unter Verwendung der massiven Erdgeschoßmauern entstand ein zweigeschossiger Putzbau mit zurückhaltender Sandsteingliederung, flachem Walmdach und oktogonalem Dachreiter mit Spitzhelm und Wetterfahne. Das Erdgeschoss weist zum Marktplatz einen zentralen, reich profilierten Rundbogeneingang mit jeweils zwei seitlichen Rundbogenfenstern auf. Ein weiteres Portal an der Obergasse ist heute vermauert. Im Obergeschoss marktseitig drei große Fensteröffnungen mit breiten Sandsteingewänden, die 1899 neu eingebrochen wurden. Möglicherweise spielte dabei die damalige Nutzung der großen Ratsstube als Schulraum eine Rolle.
Das alte Zwingenberger Rathaus ist ein typischer Vertreter des Klassizismus. Für die Stadt und speziell für den Marktplatzbereich ist das Gebäude von großer städtebaulicher Relevanz.
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