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Im Auftrag der ehemaligen jüdischen Gemeinde Zwingenbergs 1900- 1903 errichtete Synagoge, wahrscheinlich entworfen von Bauaspirant Schuch, ausgeführt von dem Maurermeister Daniel Arnold und seinem Sohn Heinrich. Die Synagoge ersetzte das in der ehemaligen Hofreite Ritzert (Am großen Berg 2) provisorisch eingerichtete Bethaus.
Nur einem Zufall ist es zu verdanken, dass die Synagoge von den Zerstörungen der so genannten "Reichskristallnacht" 1938 weitgehend verschont blieb, jedoch wurde sie nach dem Krieg als privates Wohnhaus umgenutzt und 1966 auch im Äußeren verändert. Die charakteristischen architektonischen Merkmale blieben jedoch alle erhalten:
Zweigeschossiger Backsteinbau mit Satteldach, die Traufwand entlang der Straße verputzt, ansonsten steinsichtig. Die Straßenfassade heute vereinfacht mit Rechteckfenstern, ursprünglich jedoch im Obergeschoss große, schlüssellochartig ausgeformte Fensteröffnungen mit Sandsteinrahmungen. Der leicht aus der Achse nach Westen verschobene Haupteingang ursprünglich mit zweiflügeliger Tür, als Bekrönung ein Giebelfeld mit Dreipassmotiv, in dem die Gebotstafeln, ein Davidstern sowie das Datum der Baufertigstellung zu sehen waren. Außerdem ein Spruch aus dem Talmud. Die östliche Giebelwand ist auch heute noch unverändert, sie zeigt eine regelmäßige Feldeinteilung, im Giebel den Davidstern sowie eine runde Lichtöffnung für den Thoraschrein.
Die Innenraumdisposition ist heute noch nachvollziehbar, westlich befanden sich die Wohnungen für die "Schawwesgoj", die christliche Helferin, und den Vorsänger bzw. Lehrer, östlich der eigentliche Synagogenraum, dessen Rabitzgewölbe mit Beschädigungen noch erhalten ist. Auch die Frauenempore, die auf drei Seiten den Raum umzieht, ist noch vorhanden. Von der Decke hingen ursprünglich Kristallüster.
Entlang der Straße zieht sich noch die Einfriedung mit Pfosten und Eisengitterzaun, die Davidsterne in den Pfosten wurden jedoch 1938 ausgemeiselt.
Das Zwingenberger jüdische Gebetshaus ist das Beispiel einer typischen Landsynagoge der Jahrhundertwende. Trotz der unpassenden Umnutzung nach dem Krieg ist das Gebäude vor allem im Innern noch in erstaunlich originalem Zustand erhalten. Als Zeugnis jüdischer Geschichte und Kultur im südhessischen Raum ist die ehemalige Synagoge von besonderem Wert.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und wissenschaftlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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