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Seit den 1940er Jahren beschäftigten sich international mehrere Erfinder mit der Errichtung von Wohnhäusern aus Kunststoff. In Deutschland nimmt der 1937 geborene Modellbaumeister Wolfgang Feierbach eine Sonderstellung ein. Als einzigem deutschen Pionier des Bauens mit glasfaserverstärktem Kunststoff gelang es ihm, für das von ihm entwickelte Haus eine Zulassung der Bundesbaubehörden zu erlangen. Schon in seiner ersten Firma in Sulzbach am Taunus, die seit 1962 bestand, beschäftigte sich Feierbach intensiv mit dem Design von Möbeln und Fragen der Herstellung aus neuen Materialien. Schon 1963 entstand die Idee für ein Kunststoffhaus, die auf der Kunststoffmesse in Düsseldorf im Modell vorgestellt wurde. Nach der Gründung einer kunststoffverarbeitenden Firma in Altenstadt 1965 arbeitete der Erfinder bis 1968 intensiv an der Entwicklung von Bauelementen für dieses neuartige Haus. Feierbach strebte kein Typenhaus an, sondern wollte mit einer geringen Zahl von Bauelementen unterschiedliche Grundrisse und Baugrößen realisieren. Zur Prüfung der Materialeigenschaften führte die Firma Belastungstests an Wandelementen unter zu Hilfenahme von Kraftfahrzeugen durch.
1968 entstand dann in nur elf Stunden am 18. Juli mit menschlicher Arbeitskraft der Rohbau des ersten Kunststoffhauses fg 2000 auf dem Firmengrundstück in der Waldsiedlung. Auf einem schon vorbereiteten massiv gemauerten Sockelgeschoss, das mit einer auskragenden Betonplatte abgeschlossen war, wurden die 26 in sich konkav geschwungenen Wandelemente über Zangen verankert und verschraubt. Anschließend konnten die 13 Dachelemente angebracht werden. Dabei diente das Maß von 1,25 m als Grundraster.
Das 160 m² große Gebäude wurde so gestaltet, dass die Stirnseiten mit Loggien versehen und vollständig verglast wurden. An den Längsseiten wurden kleinere Fensteröffnungen mit gerundeten Ecken angeordnet. Die Geländer an Balkonen und Treppe wurden aus klarem Acrylglas angefertigt, um nicht trennend zu wirken. Das Grundrisskonzept folgte den zeittypischen Vorstellungen vom offenen Wohnen. Daher wurden die Funktionen Wohnen, Essen und Kochen in einem großen Raum untergebracht. Das Schlafzimmer war mit dem Bad in einem Raum angeordnet. Das bis 1979 von der Familie Feierbach bewohnte Haus, war ursprünglich mit Ausnahme von Küche und Bad mit Möbeln der eigenen Firma möbliert. Sogar die Einbautreppe besteht aus selbstgefertigtem Kunststoff. Die Innenwände sind zur Aufnahme von Kondensat mit Stoff verkleidet. Bei der Umnutzung zum Bürohaus der Firma wurden geringfügige Veränderungen vorgenommen und Teile der bauzeitlichen Ausstattung entfernt. Die ursprüngliche Raumfolge lässt sich jedoch noch an dem durch die Familie Feierbach zusammen mit Helfern selbst angefertigten, siebenfarbigen Deckenteppich aus Dralon festmachen, der die gesamte Decke des Kunststoffhauses verkleidet und auch im Bereich der Loggien durchläuft.
Der Prototyp des Bausystems fg2000 ist als Zeugnis der Zukunftsfreude und Innovationen der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts Kulturdenkmal gemäß § 2 Abs. 1 HDSchG aus geschichtlichen, technischen und wissenschaftlichen Gründen. Zudem kommt ihm durch seine moderne Gestaltung mit teilweise bauzeitlicher Ausstattung in hochwertigem, zeittypischem Design eine hohe künstlerische Bedeutung zu.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen, technischen und wissenschaftlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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