Ansicht von Osten (Foto: Ralf Dorn, LfDH)
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Frankfurt, Stadt
Frankfurt
Riederwald
  • Schäfflestraße 18
Hochbunker
Flur: 421
Flurstück: 4/2, 4/35

Im Rahmen des LS-Führerprogramms von Karl Olsson errichteter Hochbunker von 1940-42

Der Bunker (LS-Führerprogramm No. 8) liegt in einer Flucht mit der katholischen Kirche und einer Sporthalle und ist dadurch weder in Größe noch Höhe auffällig innerhalb der sonst kleinteiligen Wohnbebauung.

Der erhaltene Bauantrag (824) nennt als Architekt Karl Olsson und als ausführende Firma die Züblin AG. 1940 werden 23 Zwangsarbeiter und 23 Kriegsgefangene auf der Baustelle erwähnt. Mit Schreiben vom 2. Januar 1941 wird durch die Baufirma eine Belegschaft von 40 Mann und 15 Kriegsgefangenen bestätigt, die geforderte Aufstockung auf 95 zuzüglich 15 Kriegsgefangenen jedoch als unsinnig bewertet. Die Erdarbeiten beginnen am 21. November 1940, die Betonarbeiten am 16. Dezember 1940. Der Betonaufwand pro Schutzplatz beträgt 5,50 Kubikmeter. Der Bunker ist 29 m lang und 12 m breit und hat damit eine Grundfläche von 348 qm. Auf drei Etagen verteilen sich 420 Schutzplätze. Der Bunker hat Einzelräume für 12 Personen, Heizung, Notwasserbehälter und eine Notstromversorgung für die Belüftung. Endgültig fertiggestellt ist er am 1. Juli 1942.

Der Sockel, die Rahmungen der Blendfenster und der Eingänge bestehen aus Rotsandstein. Zwei Eingänge als Türen mit Segmentbogen und Schlussstein befinden sich an der östlichen Schmalseite, ein weiterer Eingang liegt auf der Westseite; in die Schlusssteine ist jeweils die Jahreszahl 1941 eingraviert. Das Walmdach ragt deutlich hervor, auf den Schmalseiten befindet sich jeweils eine Gaube, während auf den Längsseiten jeweils vier Gauben vorhanden sind. An der Nordseite liegt ein eingeschossiger Anbau mit einer Breite von 7 m und einer Tiefe von 5 m. Aus typischen Backsteinen gemauert, führt ein rechteckiger Eingang hinein. Zum Bunker versetzt und leicht oberhalb der Tür befindet sich eine runde vergitterte Öffnung. Es handelt sich um den Heizungsraum. Der Schornstein ragt direkt an der Bunkerwand durch die Traufe über das Dach und mündet hier in eine Gaube, so dass auf diesem Weg der Dachraum betreten werden kann. Ein Treppenturm ist nicht vorhanden. Auf der Nordseite befindet sich eine weitere vergrößerte Gaube, über die durch eine außen liegende Eisenleiter ebenfalls der Dachraum erreicht werden kann.

Nach dem Krieg steht der Bunker dem Kulturamt zur Verfügung. Der wertvolle Kulturbesitz kann an keiner anderen Stelle gelagert werden. 1948 werden drei Fenster in die Fassade gebrochen. Diese sind heute auf der Südseite vermauert in der Fassade erkennbar. Der Bunker wird im Rahmen des Sofortprogramms nach dem neuesten Stand der Schutzraumtechnik für den Aufenthalt von einigen

Stunden ertüchtigt. Heute wird er als Vereinsheim genutzt und ist vollständig brandschutztechnisch ertüchtigt, wofür auch Fenster in die östliche Längswand gebrochen worden sind.

Der Hochbunker steht als Einzelkulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen unter Denkmalschutz.

Literatur

Hampel, Andrea: Hochbunker in Frankfurt am Main. Denkmaltopografie Stadt Frankfurt am Main. (Beiträge zum Denkmalschutz in Frankfurt am Main; 17), Frankfurt am Main 2012.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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