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Dutenhofen gehörte im Mittelalter zum Bistum Trier, Archidiakonat Dietkirchen, Dekanat Wetzlar. 1383, 9.9. vermachte Peter von Dutenhofen, Kanoniker des Stiftes in Wetzlar, der Pfarrkirche zu Dutenhofen bzw. dem Pfarrer einen Geldbetrag und zwei Fasnachtshühner. 1403, 31.8. wird ein Acker am Stedebach „uff der kirchen gelende zu Dodenhoben" genannt. Das Patronatsrecht über die Kirche überließen 1559 Paulus und Friedrich Michelbach dem Grafen Philipp von Nassau-Saarbrücken. 1653 erfolgte ein Neubau der verfallenen und geplünderte Kirche unter Verwendung alter Substanz. Noch 1680 waren weder eine Orgel noch Glocken vorhanden. Zwischen 1742 und 1745 wurde die Kirche grundlegend umgebaut. Der Neubau des Chorteils begann am 13.8.1905, die Einweihung erfolgte am 13.9.1906. Die Kirche ist ein heute gewesteter, barocker Saalbau mit im Kern mittelalterlichem Ostturm und großzügiger Westerweiterung von 1905/06. Sie ist von der Durchgangsstraße nach Gießen im Süden nur durch eine Häuserzeile getrennt, der abfallende Kirchplatz liegt nördlich der Kirche. Das Untergeschoss des Turms aus Bruchstein, bis 1905 der Chor, bildet den ältesten Teil der Kirche. Das Ostportal(!) ist spätgotisch und wurde möglicherweise mit dem Anbau versetzt. Der stark einziehende, rechteckige Aufbau des Turms besteht aus außen verschiefertem Fachwerk, die Ausfachung erfolgte mit Flechtwerklehm; sogenannte Mannfiguren in der Fachwerkkonstruktion erlauben eine Datierung auf das Ende des 16. oder den Anfang des 17. Jahrhunderts. Eine Tafel am Fuß der Turmsüdseite nennt „+AO+ 1654" ohne das deutlich wird, auf welche Baumaßnahmen im einzelnen Bezug genommen wird, vermutlich aber auf den Neubau des Langhauses und der massigen, achteckigen und ebenfalls mit Schiefer beschlagenen Turmhaube. Der barocke Rechtecksaal ist von (noch?) zwei Fensterachsen Länge, damit etwas breiter als der Turm und gegen diesen leicht aus der Längsachse verschoben. Die Bogenöffnung zwischen Turm und Schiff wurde vermutlich mit dem Neubau des Schiffes 1653 verbreitert. 1741 war das Kirchendach undicht, Wasser lief in den Kirchenraum. Viele Balken waren bereits verfault, besonders aber war der steinerne Westgiebel durch Frost stark beschädigt. Mit Maurer Michael Haubolder wurde 1742 verdingt, dass er bis 1745 die Kirchenmauer (vermutlich des Langhauses) um fünf Schuh erhöht, fünf neue Fenster und zwei Türen einbricht und den zerstörten Giebel repariert. Einen Giebel mit sogenanntem holländischem Dach baute Meister Jost Garth aus Lützellinden. Anschließend erfolgte die Instandsetzung oder der Bau von Decke und Dachwerk. Der liegender Dachstuhl erhielt ein Hängewerk für die flache Holzdecke, die - wie ein während der Abbrucharbeiten 1905 entstandenes Foto zeigt - über der Chorempore die Wände mit einem profilierten Querbalken aussteifte. Hängewerk und Decke wurden 1906 erneuert, letztere wurde auf Konsolen an den Seitenwänden aufgelegt. Die Westerweiterung besteht aus einem ausladendem Querhaus mit Emporen und über einem gedrückten Triumphbogen eingezogenen, rechteckigen Chor von geringer Tiefe, außen in einem Stein datiert „13.8.1905". Die Flachdecke des Schiffs ist ohne Konsolen in die Erweiterung fortgeführt. Aus der Bauzeit stammt auch die Ausmalung des Chores mit Spruchband über dem Chorbogen sowie die Verglasung des zentralen Rundfensters über der Kanzel, inschriftlich eine Stiftung der Gemeinde Münchholzhausen; sie zeigt eine zentrale ‚sprechende'' Christusfigur, die von acht trapezförmigen Ornamentfeldern umrahmt wird. Während die mittelalterliche Ausstattung verloren ging, wurden 1906 mehrere Stücke der barockzeitlichen in den Neubau übernommen. Zwischen 1742 und 1745 fertigte Schreiner Jacob Müller aus Groß-Rechtenbach die im Kern erhaltene Kanzel an, deren Brüstungsfüllungen von sechs gedrehten Säulen unterbrochen werden. Sie war bis 1905 an der südlichen Längswand angebracht und trug einen zugehörigen Schalldeckel. Heute steht sie zentral im Chor über dem Altar und wird symmetrisch von Treppen flankiert. Von den ebenfalls von Müller angefertigten Bühnen wurden die Brüstungen 1906 für die Emporen in der querhausartigen Verbreiterung wiederverwendet. Von der übrigen Ausstattung der alten Kirche, zu der auch eine Prieche an der Südwand gehörte (vgl. Blasbach), scheint nur mehr das Orgelgehäuse erhalten zu sein. Es stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und fand unter der Bogenöffnung vom Turm zum Langhaus Aufstellung; das Foto der Kirche aus der Zeit vor 1905 lässt eine ursprüngliche Aufstellung im barocken Westteil der Kirche vermuten. Das Werk wurde 1826 von Förster und Nikolaus in Lich erneuert, 1979 erfolgte ein Neubau durch die Werkstatt Bosch in Nistetal-Sondershausen auf zwei Manualen und Pedal und mit 15 Registern unter Wiederverwendung von zwei Dritteln des alten Pfeifenbestandes; das Rückpositiv wurde neu gebaut. Ein altes Uhrwerk ist im Turm abgestellt und außer Funktion. Die älteste Glocke wurde 1514 von Stephan in Frankfurt gegossen; sie trägt die Aufschrift „Osanne heiß ich, das Wetter vertreib ich". Zwei weitere Glocken wurden von A. Schneidwind in Frankfurt 1708 gegossen, nach 1945 musste eine davon durch die Gießerei Rinker in Sinn neu gegossen werden.
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