Hütte im nördlichen Kurpark, 1900-1909 zum Gedächtnis an den Forstmeister und Badedirekktor Wilhelm Cellarius erbaut.
Gesamtanlage Kurpark
Gesamtanlage Kurpark
Hubertushütte, früher auch Freundschaftstempel, im westlichen Bereich des nördlichen Kurparks.
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Bad Salzhausen
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GA Kurpark

Lage des Kurparks Bad Salzhausen:

Der Ort Bad Salzhausen wird stark durch den großflächigen Kurpark geprägt, die Kurstraße teilt den Park in den Oberen Kurpark und den Unteren Kurpark. Der topografisch bewegte Obere Kurpark wird nach Norden durch die Bahnlinie begrenzt, besitzt jedoch im Norden und Osten über Spazierwege Anschluss an die benachbarten Waldgebiete mit dem Rabenstein als höchstem Punkt der Gemarkung. Der nordöstlich gelegene Parkwald ist Teil der schützenswerten Kurparkanlage.

Im Südwesten grenzt das Gelände an die Villenstraße und Liebigstraße.

Die ausgedehnten Flächen des Unteren Kurparks reichen im Süden bis an das Nibelungenwäldchen, das ebenfalls einen Teil der schützenswerten Kurparkanlage darstellt. Die nordöstliche Grenze des Unteren Kurparks reicht an die Roland-Krug-Straße.

Fünf Entwicklungsphasen des Kurparks Bad Salzhausen:

1.) Gestaltung Oberer Kurpark ab 1825, Planung durch Oberfinanzrat, Baumeister und Botaniker Johannes Heß, Geländeaufnahme und Plandarstellung durch Geometer Heinrich Carl Bindernagel.

2.) Anfänge Unterer Kurpark um 1880/1900 im Zusammenhang mit den ersten Gradierbauten.

3.) Gestalterischer Höhepunkt um 1920/1930, im Unteren Kurpark durch die Gestaltung der wesentlichen Heilquellen und ein gestalterisches Zentrum mit Gradierwerk, Trinkhalle und Tennisplatz. Im Oberen Kurpark durch einen nahezu 100-jährigen Parkbestand mit Kurhaus und Parksaal sowie das Wegesystem, als Spazierwege bis in die angrenzende Landschaft reichend.

4.) Modernisierung 1950er bis 80er Jahre. Im Oberen Park Anbau ans Kurhaus, Ausbau der Straße zum Bahnhof und Bau einer Kurklinik. Im Unteren Park Bau der Lesehalle, Liegehalle mit Umkleiden, Pavillon an der Schwefelquelle, Entfernung des Tennisplatzes.

5.) Sanierung und Neugestaltung ab Ende der 1980er Jahre. V. A. waren dies im Unteren Park die Neugestaltung der Quellenstraße, Konzertplatz an der Trinkhalle, neue Teichanlage südöstlich der Trinkhalle. Im Oberen Park Errichtung eines Parkplatzes westlich des Kurhauses, Umgestaltung des Umfeldes des Parksaals.

Oberer Park:

Der Obere Park wird prinzipiell durch einen äußeren und einen inneren geschwungenen Rundweg erschlossen. Beide sind durch verschiedene Querwege miteinander verbunden.

Der Schäferteich bildet die einzige Wasserfläche im Oberen Kurpark. Er liegt im Zentrum einer von steilen Böschungen umgebenen Waldlichtung nordwestlich des Parksaals. Er wird durch das so genannte Marienbrünnchen gespeist, wenige Meter westlich am Teich gelegen und mit Steinsetzungen an der Quelle in die Parkgestaltung integriert. Nördlich des Schäferteiches befinden sich seitlich des Rundweges Sitzplätze, die mit Stützmauern zum Hang hin abgefangen werden.

Der Obere Kurpark ist durch einen artenreichen Baumbestand unterschiedlicher Altersstruktur geprägt (laut Baumkataster über 1000 Bäume in 113 verschiedenen Arten und Sorten). Entlang der Parkgrenzen und nordwestlich des Parksaals finden sich eher waldartige Strukturen, in den Wiesenräumen konzentrieren sich Baumgruppen und Solitäre. Prägend sind verschiedene Stieleichen, zwei markante Rotbuchen sowie verschiedene Gruppen von alten Schwarzkiefern.

Im Nordwesten des Oberen Parks, nahe der Villastraße, steht seitlich des Rundweges ein Knüppelholzpavillon, bezeichnet als Hubertushütte. Ein weiterer, sehr schön gearbeiteter Knüppelholzpavillon befindet sich in dem oberen Waldbereich, südöstlich des Bahnhofs.

Im Oberen Park befinden sich verschiedene Mauerungen und Steinsetzungen aus Naturstein, überwiegend aus bruchrauem Basalt.

Östlich am Parksaal befindet sich eine doppelläufig gestaltete Treppenanlage aus Naturstein mit einem kleinen Plateau mit Blick auf den Parksaal. Westlich am Parksaal liegt ein größerer von einer Stützmauer aus Sandstein abgefangener Rasenplatz mit Blick in den Park.

Nördlich des Parksaals befinden sich Reste eines unterirdischen Raumes (Eiskeller?), der Weg dorthin von Stützmauern aus Naturstein eingefasst, ebenso die Fortsetzung des Weges hinunter zum Schäferteich, hier wirken die Mauern fast hohlwegartig.

Seitlich davon im Gelände liegen die Reste einer alten Bodenplatte, die vermutlich zu einer öffentlichen Toilettenanlage unweit des Parksaals gehörte.

Unterer Park:

Fläche unterer Kurpark (Flächen, Bepflanzung, Alleen, Wege, neuer Teich)

Der Untere Kurpark wird vorwiegend von vier Eingängen an der Kurstraße erschlossen. Von dort laufen im Vergleich zum Oberen Park eher geradlinige Verbindungswege zu den einzelnen Heilquellen. Zusätzlich gibt es einen Rundweg entlang der äußeren Parkgrenzen sowie mehrere Wegeverbindungen westlich der Quellenstraße im Bereich von Gradierwerk, Trinkhalle und Wasserrad.

Am östlichen Rand des Unteren Kurparks liegt der ca. 4500 m² große trapezförmige Landgrafenteich. Die Uferlinie wird im Norden und Süden durch alte markante Stieleichen begleitet. Zusätzlich verläuft ein Betongeländer entlang des südlichen und westlichen Promenadenweges In der Ecke des Südufers befindet sich ein Sitzplatz.

In der Nähe der Trinkurhalle liegt ein in den 1980er Jahren neu angelegter Teich mit einer Fontäne.

Der Salzbach verläuft von Nordosten an der Roland-Krug-Straße nach Südwesten durch den Unteren Park. Südlich der Trinkkurhalle wird das historische Wasserrad mit Wasser des Salzbaches betrieben, westlich davon liegen das historische Pumphaus und die Umlenkmechanik der Stangenkunst, die den Betrieb des Wasserrades ermöglicht. Neben dem Salzbach durchziehen verschiedene offene Gräben den Unteren Kurpark, deren Wände teilweise mit Natursteinmauern gesichert werden.

An verschiedenen Stellen überqueren kleine Brücken den Bach und das Grabensystem. Die Brücken sind (teilweise) mit Nachbauten des historischen Knüppelholzgeländers versehen.

Neben den beschriebenen gestalteten Quellen (Stahlquelle, Schwefelquelle, Lithiumquelle) liegen im Unteren Kurpark weitere Quellen ohne besondere Gestaltung oder Zapfstellen (Nibelungenquelle, Södergrundquelle, Roland-Krug-Quelle, Quelle 5, Quelle 6).

Vegetation / Salzpflanzen

Der Untere Kurpark ist durch einen altersgemischten, artenreichen Baumbestand geprägt. Die ältesten Gehölze befinden sich am Landgrafenteich, verschiedene weitere prägende Baumgruppen und Solitäre gliedern die weitläufigen Wiesen. Ebenso prägend sind hier verschiedene Baumreihen, die Lindenallee an der Schwefelquelle, die alten Kastanien zwischen Gradierbau und Stahlquelle oder die jüngeren Birkenreihen zwischen Schwefelquelle und Landgrafenteich, am Salzbach oder südlich der Schwefelquelle in Richtung Nibelungenwäldchen. An der Quellenstraße weisen Altlinden auf eine ehemalige Baumreihe an dieser Stelle hin.

Von besonderer Bedeutung für den Ort sind die Vorkommen von Salzpflanzen in den westlichen Partien des Unteren Kurparks.

Nibelungenwäldchen

Die ausgedehnten Wiesen des Unteren Kurparks gehen im Südosten in ein angrenzendes Waldstück über, das so genannte Nibelungenwäldchen. Dieses ist von Spazierwegen durchzogen und bot von verschiedenen Stellen Ausblicke über die Kuranlagen und den Ort Bad Salzhausen hinweg. Reste von Treppenanlagen und Wegeeinfassungen aus Naturstein sind zu finden sowie ein erhaltenswerter Nachfolgerbau eines Holzpavillons, dessen Standort bereits auf historischen Karten mit freiem Blick zum Unteren Park hin verzeichnet ist.


Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
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