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Ehem. Gasthaus "Zur Goldenen Rose", wiederaufgebaut 1708 auf den massiven Erdgeschossresten eines bereits 1577 errichteten Gebäudes. 1792 richtete der aus Luxemburg stammende Christof Pirsch hier seine Apotheke ein (vorher im Haus Ludwigstraße 6), bei dessen Sohn Gottfried machte der junge Justus Liebig 1817/18 seine kurze Lehre, in deren Verlauf er ein Stück des Daches in die Luft gesprengt haben soll. Seit ungefähr 1903 nannte sich die Apotheke "Liebig- Apotheke". In jüngerer Zeit war hier wieder zeitweilig ein Restaurant eingerichtet.
Das dem Rathaus diagonal gegenüber liegende Gebäude dürfte vom selben Zimmermann aufgeschlagen worden sein, der auch den Rathausbau konzipierte. Über dem Erdgeschoss mit gequaderten Kanten erheben sich zwei Fachwerkgeschosse von drei zu vier Fensterachsen mit durch zweigeschossige Erker betonten Kanten. Die mittlere Achse der Platzfassade ist ebenfalls durch einen Erker betont, der - wie die rahmenden Erker - auf geschnitzten Knaggen ruht und in einem geschweiften Aufsatz mit Bekrönung endet, aber bis in den Giebel des Satteldaches reicht. Der gesamte Giebelbereich ist verschiefert. Wie am Rathaus zeigt die "Liebig-Apotheke" reiches Zierfachwerk mit Mann-Figuren und gekreuzten, geschweiften Rauten mit Nasen, die Horizontale ist wieder durch kräftige Gesimse betont. Die Erdgeschossfassade zum Markt ist vierachsig mit einem großen Rundbogenfenster, dem über eine Freitreppe erreichbaren Portal mit vielfach profiliertem Sandsteingewände und vermauertem Oberlicht sowie zwei hochrechteckigen Fenstern, ebenfalls mit Sandsteingewänden. Im Sturz des Portals die Inschrift: "ALL MEIN HOFFNUG ZU GOTT IAKOB STEINBACHER" und die Jahreszahl 1708; dazwischen, in Formen der Renaissance, das Familienwappen mit dem Kopf eines Steinbocks und einem sich schlängelnden Bach. Steinbacher war ein angesehener Bürger der Stadt, er hatte um 1700 das Erbacher Burglehen auf der Starkenburg inne. An der zur Marktstraße gelegenen Westfassade ein weiterer Eingang mit Treppe und Oberlicht, daneben ein rundbogiger Kellereingang mit der Jahreszahl 1577 und schlichte Fensteröffnungen.
Im Innern, im platzseitigen Raum, Apothekeneinrichtung des 19. Jhs., außerdem im Haus farbige Bodenfließen der Jahrhundertwende sowie - im erneuerten Treppenhaus - farbiges Glasfenster des Historismus. Der Dachstuhl bis auf die Giebelwand vollständig erneuert, der versetzt zum Haus gelegene Keller mit Gewölbe.
Das Gebäude der so genannten Liebig-Apotheke ist von besonderer orts- und baugeschichtlicher Bedeutung, als Gegenpol zum Rathaus und als Eckgebäude ist es unverzichtbarer Bestandteil des Ensembles am Großen Markt.
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