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Ältestes größeres Hotel Heppenheims. Bereits 1617 befand sich hier unter der Bezeichnung "Halber Mond" ein der Familie von Helmstedt überlassener Lehenshof. 1668 wird Jakob Balthasar Dietz als Wirt erwähnt, um und nach 1700 ist der kurmainzische Oberamtskeller Johann Mackard Besitzer des Anwesens. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel übernimmt 1827 der Gastwirt Louis Franck das Anwesen, unter dessen Führung der Gasthof sein überregionales Renommee gewinnt. Historische Bedeutung erlangt der Ort als Stätte der so genannten "Heppenheimer Versammlung" vom 10. Oktober 1847, die als Vorstufe der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche gilt. Der Sohn Louis Francks, Heinrich, läßt nach 1868 das Hotel wesentlich umbauen, vor allem kommt es 1902 zum Neubau eines Südflügels nach Planungen Heinrich Metzendorfs. Ein Brand im Jahre 1911 zerstört weite Teile des Gebäudes, der wiederum nach Plänen Metzendorfs erfolgte Wiederaufbau im Auftrag von Karl Michael Seibert, dem Schwiegersohn von Franck, stellt nun die symmetrische Anlage her, die bis heute überkommen ist. 1940 wird das Hotel geschlossen und als Landesführerschule des Roten Kreuzes bzw. als Schwesternschule genutzt, 1947/48 sind hier die Spruchkammern für die Entnazifizierung untergebracht. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel übernimmt 1974 die Stadt das Gebäude, um es nach gründlicher Erneuerung als Bürgerhaus, Hotel und Gaststätte herzurichten.
Die Anlage besteht im Wesentlichen aus zwei giebelständigen Hauptbauten mit hohen Mansarddächern, zwischen die ein langer, ebenfalls zweigeschossiger Verbindungsflügel mit einfachem Satteldach eingespannt ist. Nach Süden schließt ein 1925/26 erstellter, angepasster Anbau für den großen Saal mit Bühne an. Die Fenster zeigen Sandsteingewände, das Dachgesims ist kassettiert und mit einer Zahnschnittornamentik versehen. Der neben dem Nordflügel liegende Eingang wird von einem Portikus gerahmt, dessen Dreiecksgiebel auf massiven ionischen Paarsäulen ruht. Neben der Tür ein Allianzwappen, das im Bauschutt nach dem Brand von 1911 gefunden wurde und das auf die Heirat der Maria Margarete Mackard mit dem Amtsschreiber Georg Friedrich Menshengen verweist. Außer den mit reicher Helmzier geschmückten Familienwappen die Inschrift: "VOLENTE DEO fortis in adversis casusque (richtig: casu quo) immotus ad omnes" (Nach Gottes Willen tapfer im Unglück und unbeirrt gegenüber allen Schicksalsschlägen). Im Innern des Gebäudes ist das Metzendorfsche Treppenhaus mit schönem schmiedeeisernem Geländer noch vorhanden, ansonsten ist der Bau weitgehend erneuert.
Das städtebaulich wirksame, in verkehrsgünstig zentraler Lage positionierte Hotel "Halber Mond" ist zum einen als Werk des renommierten Bergsträßer Architekten Heinrich Metzendorf von architekturgeschichtlicher Bedeutung, zum andern ist es als Traditionsgasthof und Ausgangspunkt der liberaldemokratischen Bewegung des 19. Jhs. von außerordentlicher historischer Relevanz.
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