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Die großräumige Anlage wurde in den Jahren 1925-27 errichtet für die nach dem Ersten Weltkrieg aus Straßburg ausgewiesenen deutschen Vinzentinerinnen. Nachdem diese zunächst provisorisch in Mainz untergekommen waren, wurde ihnen von dem Heppenheimer Lehrer Peter Hofmann angeboten, auf Rentenbasis sein Grundstück in der Nähe des Bahnhofs zu übernehmen. Auf dem Gelände befand sich eine Gaststätte sowie das 1903 von dem Büro Heinrich und Georg Metzendorf erbaute Wohnhaus Hofmanns. Trotz ungesicherter Finanzierung wurde der Auftrag zum Neubau eines Klosters gegeben, und zwar an Georg Metzendorf, der seit langer Zeit in Essen sein Büro hatte, aber gerade auch das Bensheimer Büro seines verstorbenen Bruders Heinrich leitete. Zwischen die beiden bestehenden Gebäude setzte Metzendorf eine um einen Kreuzgarten gruppierte Dreiflügelanlage, deren Kapellenbau mit dem das Stadtbild prägenden Turm den Ostflügel bildet. Bauleitender Architekt war der spätere Stadtbaumeister Josef Winter. Bis auf Umbauten im Dachbereich und vor allem in der Kapelle hat sich die Anlage in dieser Form weitgehend unverändert erhalten, auch das Hoffmannsche Wohnhaus, das weitgehend identisch ist mit dem Haus Ernst-Ludwig-Straße 10, ist noch vorhanden. Das Gasthaus "Thürauf" wurde allerdings durch einen belanglosen, unpassenden Neubau der sechziger Jahre ersetzt.
Die über hohem Sockelgeschoss zweigeschossig aufgeführten Flügelbauten wurden alle in gelbem Sandstein errichtet, wobei man den in Heppenheim gebrochenen Schlossbergsandstein verwendete. Nur für die Kapelle nahm man das härtere, ebenfalls weißgelbe Flonheimer Material. Die Abschlüsse bilden gaupenbesetzte Satteldächer, nur der westlich gelegene Pfortenabschnitt trägt ein Walmdach. Die Wände sind durch hochrechteckige Fenster mit roten Sandsteingewänden gegliedert, die Nordseite jedoch ist durch regelmäßig gesetzte, pultgedeckte Vorbauten mit Kreuzmotiven strukturiert. Das über eine Freitreppe erreichbare Hauptportal im Westen ist spitzbogig mit mehrfach profiliertem Sandsteingewände, darüber eine als Austritt dienende horizontale Verdachung.
Die straßenseitige Wand des hohen Kapellenbaues ist durch hohe, fast schlitzartige Öffnungen gegliedert, nach Norden ein Rundfenster mit ornamentaler Vergitterung. Zum Kreuzgang wird die Innengliederung in drei Geschosse deutlicher, das obere Geschoss wird durch Rundbogenfenster belichtet. Der an der Südwestecke eingefügte Turm zeigt ebenfalls schlitzartige Schallöffnungen und ist von einem Helm mit Zwiebel und spitzer Haube bekrönt. Die Glocken des Turmes stammen von 1951. Das Innere der im Erdgeschoss gelegenen Kapelle ist gravierend verändert, jedoch sind noch Farbverglasungen der späten zwanziger Jahre von Jenny Müller-Wiegmann und Berthold Müller vorhanden.
Das in der Südostecke des Geländes stehende Wohnhaus von 1903 wurde in rotem Sandstein errichtet, über hohem Sockel eingeschossig mit steilem Mansarddach und einem nach Süden gerichteten Risalit. Hier großes Bogenfenster mit ornamentaler Jugendstilvergitterung, darüber der Giebel verschindelt. Nach Osten dreiseitiger Vorbau mit Kreisornamentik, außerdem als Ziermotiv ein breiter Fries farblich kontrastierender Quadrate. Auch hier der Giebel verschindelt. Der Eingang an der Nordseite mit Treppe und Pultverdachung.
Der Kreuzgarten heute nicht mehr im ursprünglichen Zustand, an der Südseite Mutergottesfigur, wohl eine Kopie.
Die von Georg Metzendorf konzipierte Klosteranlage trägt eine sachlich-nüchterne Handschrift mit gewissen, willkürlich erscheinenden historisierenden Anklängen. Als Beispiel der zwanziger Jahre ist sie jedoch von Interesse, städtebaulich ist der weithin sichtbare Kirchturm von eklatanter Bedeutung. Auch stadtgeschichtlich ist das Kloster der Vinzentinerinnen nicht unwesentlich.
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