An der Ecke Lindenstraße und Großenbacher Straße stehendes langgestrecktes fünfzoniges Fachwerkhaus. Das zweistöckige giebelständige Gebäude mit straßenseitigem Krüppelwalmdach wurde laut Inschrift in einem Sockelstein von "Valentin Wiegand 1812" errichtet. Dem Verlauf des Dachfirstes als auch vor allem der Ausbildung der Gebälkzone nach steht zu vermuten, dass das ursprünglich wohl dreizonige Haus im Laufe des 19. Jahrhunderts um zwei weitere Zonen in angepasstem Fachwerk erweitert wurde. Der zur Straße liegende Altbestand zeigt ein reich ausgebildetes Gefüge mit Mannfiguren zur Verstrebung der Eck- und Bundständer, reduziertem Fischgrätfachwerk an der Giebelseite, ganzem Fischgrätfachwerk an der Längsseite sowie dem Leitermotiv unter den Fenstern. Besonders die Giebelseite hat einen vollkommen symmetrischen Aufbau und die dekorative Anordnung der kurzen Schrägriegelpaare sorgt für einen zusätzlichen malerischen Effekt . Die zweifache Längsträgerung des Hauses ist an den sichtbaren Balkenköpfen in der profilierten Gebälkzone ablesbar. Das Eingangsnieveau dürfte ursprünglich tiefer, d. h. wohl lediglich eine Stufe über dem noch durchgehend erhaltenen Vorpflaster gelegen haben. Das repräsentative Wohnhaus eines Dreiseithofes mit erneuerten Wirtschaftsgebäuden präsentiert eine bemerkenswerte Fachwerkfiguration und bildet mit den Häusern Lindenstr. 12 und 10 ein ortsbildprägendes Ensemble im alten Dorfkern von Haselstein.