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Die alte Burg, bestehend aus dem sogenannten Spiegel - Schloss und dem Seckendorff - Schloss, erhebt sich inmitten des Ortes auf einer Bergnase über dem Eitratal. Die Anlage wird von einem breiten, teilweise ausgemauerten Graben umgeben, über den eine steinerne Zufahrt führt. Das westlich gelegene, in den Jahren 1572-1575 errichtete Spiegel - Schloss hat einen winkelförmigen Grundriss. Über zwei massiven Untergeschossen ist ein Fachwerkobergeschoss angeordnet. An der zum Graben weisenden Giebelseite wurde ein niedrigerer Gebäudeteil angefügt. Die zum Hof liegende südliche Längsseite weist einen halbrund aus der Fassade ausspringenden Treppenturm ohne eigenes Dach auf. Das darin sitzende Renaissanceportal ist mit Rundstab, Kehle, Blumenornamenten und zwei männlichen Kopfmasken am Bogenansatz verziert. Ein Wappenstein über dem Portal zeigt das Allianzwappen Buchenau - Goltacker und die Jahreszahl 1572; die Inschrift lautet "EBERHARD VON VND ZV BUCHENAV MARGARETA VON BVCHENAV GEBORENE GOLTACKERIN". An einer Stufe der Spindeltreppe findet sich die Jahreszahl 1512; unter einer Steinbank neben dem Portal sitzt ein Stein mit der Jahreszahl 1623. Der linke Gebäudeflügel mit gekehlten Renaissancefenstern hat ebenfalls ein profiliertes Portalgewände und das Allianzwappen Buchenau - Goltacker. Das zeitweise verputzte Fachwerk des Obergeschosses liegt inzwischen an einigen Stellen frei. Dort zeigt sich ein regelmäßiges konstruktives Gefüge aus kräftigen geneigten stockwerkshohen Streben, die zwei benachbarte Wandständer kreuzen. Diese Figuration steht in der Nachfolge des Alsfelder Rathauses und des Neuen Schlosses in Gießen aus der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Der linke Gebäudeflügel weist eine kräftige Gebälkzone auf; unterhalb des Brustriegels verläuft eine reizvolle Reihung von geschweiften Andreaskreuzen im Wechsel mit geschweiften konvergierenden Fußstreben. Diese sicher als Sichfachwerk konzipierte Wand wurde später verputzt, wobei in die Hölzer kräftige Kerben zum besseren Halt des Putzes gechlagen wurden.
Das Seckendorff - Schloss schließt sich östlich an das Spiegel - Schloss an. Der leicht gekrümmte Baukörper besteht aus verschiedenen Teilen. An der Ostseite erhebt sich ein mächtiger fünfgeschossiger Wohnturm aus der Zeit um 1500. Er wurde in Bruchstein mit Eckquaderung aus Buckelsteinen errichtet und trägt ein Walmdach. Die gekuppelten Renaissancefenster wurden teilweise um 1900 erneuert. Nach Westen schließt sich ein schmalerer, allerdings gleich hoher Wohnturm an, der ebenfalls aus Bruchstein erstellt wurde, vermutlich aber etwas jünger ist. Er trägt ein Satteldach. An die beiden im Winkel zueinander stehenden Türme ist nach Westen ein Renaissancebau mit massivem Erdgeschoss und zwei Fachwerkobergeschossen angefügt. Ein an der Südseite leicht einspringender Treppenturm weist drei massive und zwei Fachwerkgeschosse mit abschließender welscher Haube auf. Das Fachwerk des Hauptbaus enstammt verschiedenen Epochen. Während links des Treppenturms noch eine Konstruktion mit der Frühform der Mannfigur aus dem 16.Jahrhundert anzutreffen ist, wurde der westlichste Bauteil vor nicht allzu langer Zeit verändert. Ältere Fotos zeigen noch das ursprüngliche Gefüge mit konvergierenden stockwerkshohen Streben, die (in der Nachfolge des Alsfelder Rathauses) einen Wandständer kreuzen. Jetzt findet sich hier modernes angepasstes Fachwerk über dem historischen Sockelgeschoss. Das überaus reiche Zierfachwerk der Turmobergeschosse zeigt von unten nach oben eine friesartige Reihung von Andreaskreuzen, Rauten und Spitzbogen. Das im Turm befindliche Renaissanceportal ist mit Zahnschnittornament und Allianzwappen von Buchenau geschmückt. Auf dem Sturz ist neben der Jahreszahl 1578 (?) der Name des Baumeisters "LOTZ HANS JÖRG ZANG" angegeben. Links des Portals steht eine Steinplatte mit Allianzwappen von Buchenau und von Riedesel zu Eisenbach mit den Buchstaben J F V B D S V B G B V W".
Der 1923 erneuerte Torbau hinter der über den Graben führenden Steinbrücke trägt ein Allianzwappen von Seckendorff und von Schöning mit dem Wappen der Herren von Buchenau in der Mitte. Von wehrgeschichtlichem Interesse sind zudem die seitlichen Torpfosten. Sie hatten Löcher mit beweglichen und durchlöcherten Steinen darin, durch die die Verteidiger einen Gegner beobachten und gegebenenfalls beschießen konnten. Leider ist dieses Detail in letzter Zeit beschädigt worden und nicht mehr in seiner ursprünglichen Form erhalten.
Die in ortsbeherrschender Lage über Buchenau thronende mehrteilige Burg ist ein bedeutsames historisches und baukünstlerisches Ensemble. Das lückenlose Vorhandensein des ungestörten breiten Wallgrabens mit seiner Ummauerung ergänzt die Anlage in nur noch selten anzutreffender Weise zu einer funktionellen Einheit, die als Sachgesamtheit anzusehen ist.
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