Am Übergang zwischen der kleinteiligen Fachwerkbebauung Hermann - Lietz - Str. 3 - 7 und dem großzügen Bereich von Generalshaus und Schloss stehendes Fachwerkhaus. Das zweistöckige giebelständige Gebäude zeigt besonders im Obergeschoss der Giebelseite eine ausgesprochen qualitätvolle Figuration mit einem Fußstrebenfries unterhalb des Brustriegels. Die reich gestaltete Gebälkzone ist an den Schwellbalken mit Zahnschnitt und Taustrick, an den Rähmbalken mit Zahnschnitt und an den Füllhölzern mit Taustrick ornamentiert; die auskragenden Balkenköpfe sind profiliert. Die Eckständer des Obergeschosses weisen Rundstabschnitzereien mit Begleitern auf, die an den Enden in Voluten auslaufen. Die Fußstreben des giebelseitigen Frieses sind mit Herzen und blattähnlichen Ornamenten in Flachschnitzerei verziert. Im Erdgeschoss und an den Längsseiten findet sich eine Konstruktion mit 3/4 hohen bzw. stockwerkshohen Streben, die an der Rückseite zum Giebel hin einen Wandständer kreuzen. Der Kern des in jüngerer Zeit teilweise erneuerten Gebäudes stammt vermutlich noch aus dem späten 17. Jahrhundert. Zusammen mit dem gegenüberliegenden sogenannten "Prackhaus" Hermann - Lietz - Str. 9 bildet es eine torähnliche Situation zwischen dörflichem und herrschaftlichem Bereich.