Klosterstraße 5
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Fulda, Stadt und Landkreis
Hünfeld
  • Klosterstraße 5
Bonifatiuskloster
Flur: 8
Flurstück: 13/8

Das Bonifatiuskloster der "Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria" (OMI) wurde in den Jahren 1897-1900 nach den Plänen des Architekten Arnold Güldenpfennig, Paderborn, errichtet. Der monumentale Komplex in neoromanischen Formen umfasst die Klosterkirche und mehrere Klosterflügel, wobei die einzelnen Bauglieder so zueinander gruppiert wurden, dass sie zur Klosterstraße hin eine breit gelagerte, u-förmig angelegte Fassade ausbilden, während sie auf der Rückseite einen schmalen, dafür aber tieferen ebenfalls u-förmigen Hof umschließen. Prominentester Teil der Anlage ist die Klosterkirche, eine dreischiffige Baslikia über kreuzförmigem Grundriss, die den linken Hauptflügel des Komplexes bildet. Die mächtige Doppelturmfassade ist durch Lisenen, horizontale Gesimse, Rundbogenfriese, einteilige sowie zweifach und dreifach gekuppelte Rundbogenfenster und verschieden große Rosetten reichhaltig gegliedert. Das Portal ist stark abgetreppt und wird seitlich durch Rundstäbe mit Blattkapitellen geschmückt. Über dem flachen Türsturz sitzt ein Tympanonrelief, dass eine Krönung Mariens zeigt. Die Portalzone wird durch einen Dreiecksgiebel mit betonendem Steinkreuz abgeschlossen. Darüber sitzt eine groß dimensionierte, die Gesamtfassade als zentraler Blickpunkt bündelnde Fensterrose. Die Türme tragen Rautenhelme, der in der Mittelachse dazwischen gespannte Dreiecksgiebel variiert motivisch die Portalzone. Seitlich werden die Türme von kleinen runden Treppentürmen flankiert. Die etwas weniger aufwendig gestalteten Lang- und Querhausfassaden sowie der Chor werden ebenfalls durch Lisenen, Friese und Gesimse gegliedert. Es dominieren auch hier Rundbogen und Rosetten in verschiedenartiger Ausführung und Zusammenstellung. Diese Motivik umzieht auch die Klosterflügel, die ganze Anlage als zusammengehörigen Komplex veranschaulichend. Der Innenraum der Kirche wurde in den Jahren 1963/64 nach den aktuellen Richtlinien des II. Vatikanischen Konzils über die Erneuerung der Liturgie renoviert. Dieser Maßnahme fiel die neoromanische Ausstattung der Erbauungszeit (u.a. ein Hoch- und neun Nebenaltäre) zum Opfer, so dass neben der bewusst sparsam eingesetzten Neuausstattung weitgehend die reine Architektur des Baus dominiert. Die Einzelglieder wie Pfeiler, Dienste, Bögen, Gurte, Arkaden, Gewölberippen, Rosetten etc. kontrastieren durch ihre Materialsichtigkeit (heller Sandstein) mit den hellen Putzflächen der Wände und Gewölbe. Ein wichtiger Aspekt der neuen Raumkonzeption betrifft, neben der Aufstellung des als Hauptaltars fungierenden Monoliths, die Buntglasfenster, die von Agnes Mann, Gersfeld/Rhön, geschaffen wurden. Die mittleren drei Fenster der Chorapsis zeigen das Lamm, flankiert von den Symbolen der Evangelisten; in den Fenstern der Seitenschiffe ist ein sechsteiliger Bonifatius - Zyklus dargestellt. Weitere Teile der Ausstattung wie der mit Flachreliefs geschmückte Ambo, das Stifterreliquiar und das Ewige Licht stammen ebenfalls von der Künstlerin. Hängekreuz und Tabernakel wurden von der Kunstwerkstatt der Abtei Maria Laach gefertigt, die überlebensgroße Holzplastik der Gottesmutter am linken Chorbogenpfeiler stammt von Hildegard Hendrichs, Erfurt.

Entlang der Klosterstraße hat sich die ursprüngliche Einfriedung des Klostervorplatzes erhalten. Zwischen Steinpfosten mit profiliertem Abschluss und ädikulaartigem Aufsatz verlaufen niedrige, oben abgerundete Sandsteinmäuerchen; auf diesen sitzen mit Dreispitz, Kreisformen und Lanzettspitzen schmuckvoll gearbeitete Eisengitter. Die Pfosten am Zugang zum Kloster bzw. zur Kirche sind rund gestaltet und haben profilierte kegelförmige Aufsätze.

Das Bonifatiuskloster in Hünfeld war die erste deutsche Niederlassung der von Frankreich über Holland kommenden Ordensgemeinschaft der Oblaten, in deren Mittelpunkt der Missionsgedanke steht. Ihre Aktivitäten in diesem Land wurden erst nach Beendigung des Kulturkampfes im Jahre 1895 möglich. Das Kloster beherbergte bis zum Ende der 1960er Jahre die Provinzialleitung des Ordens ("Hünfelder Oblaten") und eine theologische Hochsschule. Nach deren Abzug verblieb die Kommunität der Oblaten. In den übrigen Räumen wurde ein Tagungs- und Exerzitienhaus eingerichtet. Der gut erhaltene neoromanische Komplex des Bonifatiusklosters ist aus historischen, religionsgeschichtlichen und künstlerischen Gründen Kulturdenkmal.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

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Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
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Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
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