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Fulda, Stadt und Landkreis
Hünfeld
Kirchhasel
  • Kirchweg 5
Kath. Kirche St. Georg
Flur: 18
Flurstück: 72, 74/5

Die katholische Kirche St. Georg ist ein stattlicher Bau, der in den Jahren 1947-50 nach Plänen des Regierungsbaumeisters Wilhelm Reinhard, Stuttgart, errichtet wurde. Die dreischiffige Pfeilerbasilika aus heimischem Sand- und Kalkstein hat einen eingezogenen rechteckigen Chor und trägt über dem Mittelschiff ein Satteldach; die niedrigen Seitenschiffe weisen Pultdächer auf. Die materialsichtigen Fassaden werden durch Rundbogenfenster, Eckquaderung und am Mittelschiff durch Traufgesimse charakterisiert. Die Südfassade wird durch ein rundbogiges Portalgewände mit einer Skulptur des Patronatsheiligen und ein darüber liegendes Rundfenster gegliedert. Der mächtige im Südosten angegliederte viereckige Glockenturm weist an jeder Seite eine gitterförmig angeordnete Doppelreihe von vier hochrechteckigen Schallarkaden auf und wird mit einem Satteldach bedeckt. Der Innenraum der Kirche hat flache Holzdecken und im Altarraum eine Kassettendecke. Die Mittelschiffsarkaden ruhen auf je sechs kräftigen Sandsteinpfeilern; an den Bögen wurde der Sandstein durch Malerei imitiert. In der Nordwand des Chores sitzt in einem großen Blendbogen ein Rundfenster mit farbiger Verglasung, das Gottvater und die Taube des Hl. Geistes darstellt. Neben zahlreichen neuzeitlichen Ausstattungsstücken wie dem großen Holzkruzifix über dem Altar, den ebenfalls überlebensgroßen Holzplastiken Herz Jesu und Madonna vor den Chorbogenpfeilern, dem holzgeschnitzten Kreuzweg sowie dem holzgefertigten Vesperbild in der Gefallenen - Gedenkkapelle im Turm, finden sich auch einige ältere Stücke. Hierzu zählen die Reste des frühbarocken Altars aus der alten Kirche an der Stirnwand des rechten Seitenschiffes (Tabernakel, Holzplastik des hl. Georg zu Pferd mit dem Drachen und die beiden Assistenzfiguren Johannes d. T. mit Lamm sowie Joseph mit Jesuskind und Lilie). Der einfach profilierte Taufstein dürfte auch der Barockzeit entstammen; der klassizistische Orgelprospekt sowie zwei einfache Holzfiguren St. Sebastian und Madonna in der Turmkapelle entstanden im 19. Jahrhundert.

Bauhistorisch besonders bemerkenswert ist die in nahezu rechtem Winkel an den Neubau anschließende alte Kirche, die heute für Gemeindezwecke und als Sakristei dient. Der schlichte Rechteckbau mit eingezogenem Chorturm dürfte neben der sog. Totenkirche in Burghaun - Rothenkirchen und der Stiftskirche in Rasdorf das älteste erhaltene Gotteshaus im Kreis Hünfeld sein und im Kern möglicherweise in karolingische Zeit zurück reichen. Die Fundamentreste einer Apsis an der Stelle des späteren Turms wurden beim Bau der neuen Kirche entdeckt. Die Fassaden des Altbaus sind verputzt und weisen versetzte Eckquaderung auf. Das Schiff hat nach Süden drei gotische Fenster, von denen die beiden westlichen spitzer zulaufen als das östliche. Der Südeingang mit drei profilierten Gesimsstücken darüber wurde beim Umbau ebenso wieder geöffnet wie zwei kleine Rundfenster in der Nordwand. Das rechteckige, jetzt vermauerte Westportal hat ein barock profiliertes Gewände und trägt am Scheitelstein die Inschrift "Sub F R P 1797". Der wehrhafte nahezu quadratische Chorturm stammt vermutlich aus dem 13. Jahrhundert. Er besteht aus drei leicht zurück springenden Geschossen und trägt ein Pyramidendach. Das Obergeschoss zeigt an drei Seiten gekuppelte romanische Schallfenster mit kleinem Pfeiler, Würfelkapitell und Sattelstein. Das Kapitell der Nordseite ist außen mit einem Blattornament verziert. Das Untergeschoss des Turmes weist große gotische Spitzbogenfenster auf, das Mittelgeschoss an der Nord- und Ostseite schmale Fensterschlitze mit Spitzbogen. Der Turminnenraum hat ein Kreuzrippengewölbe mit Hohlkehlenprofil und dem Lamm Gottes auf dem Schlussstein. Die Rippen laufen ohne Kämpfer bis zum Boden und werden dort von Konsolen aufgefangen. Der vermauerte ehemalige Chorbogen ruht auf profilierten Kämpfern.

Die in dieser Form selten anzutreffende Verbindung eines Kirchenbaus mit seinem Vorgänger, die nicht aus einer Verschmelzung oder Überformung, sondern dem Erhalt der Eigengestalt beider Baukörper besteht, bildet in Kirchhasel ein eindrucksvolles architektonisches Ensemble.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

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