Ihr Internet-Explorer unterstützt den aktuellen JavaScript-Standard (ES6) nicht. Dieser ist für das Ausführen des Kartenmoduls verantwortlich.
Für Windows 10 empfehlen wir Ihnen den Browser Edge zu verwenden. Alternativ können Sie unabhängig von Ihrem Betriebssystem auf Google Chrome oder Mozilla Firefox umsteigen.
Die in den Jahren 1884-1887 nach den Plänen des Ungewitterschülers Rüppel errichtete evangelische Pfarrkirche des Ortes Wanfried ist der Nachfolgebau der schlichten Veitskirche, einer Fachwerkanlage bescheidenen Ausmaßes.
Der neogotische Bau, eine dreischiffige Halle mit einer quadratischen Vierung, weiten Querarmen und einem Chor mit 5/8-Schluß, wird auf Grund seiner beträchtlichen Größe von der Häuserzeile dicht umschlossen. Daher ist die reich ausgebildete Schauseite des Gebäudes von der üblichen Eingangsseite an den von der Martinsgasse einsichtigen Chor verlegt worden, der mit seinem reichen bauplastischen Schmuck einen deutlichen städtebaulichen Akzent setzt. Die dem Blick des Betrachters vorerst entzogene Fassade wird von einem hohen Turm deutlich markiert. Darüber hinaus wird die Gestalt des Außenbaues durch die kräftigen Strebepfeiler rhythmisiert, die die Jochgrenzen des Inneren anzeigen. Als vertikales Gliederungselement umzieht ein verkröpftes Gesims den gesamten Baukörper in Höhe der Emporen.
Der Innenraum vermittelt das typische Erscheinungsbild eines späthistoristischen, protestantischen Sakralraumes mit repräsentativem Anspruch, die Gestaltungsprämissen des Grund- und Aufrisses sind einerseits die Zweckmäßigkeit der Raumanordnung, die einen störungsfreien Gottesdienst ermöglicht, andererseits eine hohe Ausnutzung der Platzkapazität. Als ein hervorgehobenes Raumelement gewährleistet die hohe, weit ausgreifende Vierung eine von allen Plätzen gesicherte Ansicht von Altar, Taufstein und Kanzel. Der um einige Stufen erhöhte Chor wird durch einen bemalten Triumphbogen besonders hervorgehoben.
Wie alle historistischen Gebäude kennzeichnen besonders die verwendeten Bauzitate die erstrebte Raumwirkung. Die bauzeitliche Raumfassung wurde im Zuge der letzten Restaurierung wiedergewonnen. Rüppel verwendete als bauhistorisch geschulter Architekt Zitate verschiedener Kunstlandschaften und Stilepochen, die er jedoch nicht präzise wiedergibt, sondern sie mit seiner persönlichen Handschrift versetzt, um sie zu einer neuen Einheit zusammenzufügen. Neben den unterschiedlichen Bauzitaten ist die im Einklang zur Architektur abgestimmte Ausstattung ein wesentliches Merkmal historistischer Sakralarchitektur.
In der Vorhalle befinden sich einige bemerkenswerte Grabsteine und Epitaphien aus dem 16./17. Jh. Besonders hervorzuheben sind ein bescheidener Grabstein von 1584 sowie der Paganusstein aus dem Jahr 1576.
Der Radleuchter in der Vierung, ein Entwurf des Architekten Louis Angermann, stammt aus der Kirche in Wolfhagen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein | |
Jüdischer Friedhof | |
Kleindenkmal, Bildstock | |
Grenzstein | |
Keller bzw. unterirdisches Objekt | |
Baum |