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Die 1905-1906 errichtete Maschinenzentrale war der erste Bau des damals neu entstehenden Ensembles technischer Einrichtungen östlich des Nauheimer Bahnhofs. Als 1904 die ersten Überlegungen zur Neugestaltung der Badehäuser am Großen Sprudel angestellt wurden (vgl. „Sprudelhof"), ging damit die Vorstellung einher, die für den Badebetrieb erforderliche technische Infrastruktur abseits der Kuranlagen zusammenzufassen.
Die Maschinenzentrale vereinigte ein Heiz- und Elektrizitätswerk sowie eine Eisfabrik. Der Gesamteindruck des Entwurfs von Wilhelm Jost, an dem noch die Architekten der Großherzoglichen Bauverwaltung in Darmstadt Marx und Kraft beteiligt waren, wird von einer vielfältigen Gruppierung und Staffelung der Baumasse gekennzeichnet. Alles überragendes Motiv ist ein gebauchter Schornstein. Müller-Wulckow charakterisierte die Maschinen-Zentrale in seiner in den 1920er Jahren erschienenen Sammlung zeitgenössischer „Bauten der Arbeit und des Verkehrs" zwar als organisch im Sinne von funktional, „Silhouette und architektonische Behandlung" erschienen ihm aber noch malerisch-romantisch beeinflußt.
Der tadelnde Unterton ist durch den Zeitpunkt der Entstehung der Maschinenzentrale zu relativieren, zu dem die nüchternen Zweckbauten der 1910er und 20er Jahre noch ganz undenkbar waren. Ferner durch die besondere Aufgabe, von technischen Vorgängen bestimmte Bauten in ein ganz den Erfordernissen der Kur und Heilung folgendes Stadtbild einzupassen. Die hier in der grundlegenden Themenstellung wurzelnde Ambivalenz läßt sich auch im Detail beobachten. Auf der Südseite konstrastiert die mit Ausnahme von zwei kleinen Fenstern vollkommen geschlossene Giebelseite des Kesselhauses in den auch im übrigen vorherrschenden Basaltlavaquadern mit der vertikalen Verbretterung des Dienstwohnungstraktes. Die heute leider nicht mehr vorhandenen gestreiften Markisen der Gauben unterstrichen dessen wohnlichen Charakter. Auf der Westseite gibt sich das Kesselhaus mit seiner großflächigen Verglasung als Industriebau zu erkennen. Das Auge wird aber hauptsächlich von den vier Abzügen in Kupfer gefangen genommen, die in ihrer horizontalen Reihung und in ihrem Dekorreichtum mit dem kargen Ziegelschornstein kontrastieren. Offenbar als Gegensatz zum dunklen Naturstein ist die helle Putzfläche der West-Seite des Kesselhauses gedacht. Der Wechsel unterschiedlicher Materialien erreicht seinen dekorativen Höhepunkt an der benachbarten Giebelseite der Maschinenhalle. Die von Pfeilern wieder in Basalt-Lava unterteilten Putzflächen laufen in einem gezackten Fries aus blau glasierten Ziegeln entlang des Ortgangs aus.
Das Elektrizitäts-Werk der Maschinen-Zentrale wurde 1978 stillgelegt. Von den ursprünglich drei Kohlekesseln ist nur noch einer - außer Betrieb - erhalten. Die Wärmegewinnung erfolgt heute durch Erdgasfeuerung. Wichtiger Bestandteil des Kulturdenkmals ist der zu den Badebetrieben führende Versorgungskanal unter der Bahnhofsallee.
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