Die östlich der Reichensächser Straße gelegene Domänenanlage mit einem Wohnhaus aus dem 16. Jh. und flankierenden Wirtschalts- und Stallgebäuden des 18. bis 20. Jh. sowie einem Verwalter-Wohnhauses des Anf. 20. Jh. und zwei Doppel-Landarbeiterhäusern von 1938 mit Bergegebäuden ist eine Sachgesamtheit. Die früheste Erwähnung ist 1471 als Foigelspurg (Lehnsreserve von Boyneburg - Bischhausen) und auf der Marcator's-Karte ist sie 1592 als Feigelsburg eingetragen worden. Einen Teil der Domäne erkaufte die Landgrafschaft Hessen 1650, den Rest 1803. Die ehem. unter boyneburgischer Verwaltung verpachtete Domäne wurde zeitweise in der Gemarkung Reichensachsen geführt. 1869 - unter preußischer Verwaltung - wurde sie dem Domänen Rentamt Eschwege zugeschrieben, bei einer Neuordnung im April 1878 wurde das Domänenrentamt Eschwege aufgelöst und ein Domänenrentamt Kassel II eingerichtet, unter dessen Verwaltung es steht. Die Domäne gestaltet sich aus einem höher gelegenen zweigeschossigen Wohnhaus mit massivem Erdgeschoss und einem eternitplattenbehangenem Fachwerkobergeschoss mit Zwerchhaus, welches ein steiles Krüppelwalmdach trägt. Am Südgiebel ist ein Biberschwanzbehang angeordnet. Neben dem Eingang (rechts) wurden in jüngerer Zeit liegende Fensterformate eingesetzt. Das repräsentative Wohnhaus lässt wertvolles Renaissance-Fachwerk vermuten.

1979 wurde der renaissancezeitliche Rinderstall sowie die Schmiede und der Schweinestall abgebrochen. Eines der flankierenden Stallgebäude - die ehem. Brennerei - wurde 1932 zum Kuhstall umgebaut. Die älteste noch vorhandene Scheune (18. Jh.) mit Stallungen ist zur Hofseite erschlossen.

Das Verwalterhaus ist wie das Herrenhaus höher gelegen und diesem parallel gegenüberstehend, es ist ebenfalls zweigeschossig.

Die Sachgesamtheit „Domäne Vogelsburg" ist Kulturdenkmal aufgrund seiner geschichtl. und wissenschaftl. Bedeutung.