Ihr Internet-Explorer unterstützt den aktuellen JavaScript-Standard (ES6) nicht. Dieser ist für das Ausführen des Kartenmoduls verantwortlich.
Für Windows 10 empfehlen wir Ihnen den Browser Edge zu verwenden. Alternativ können Sie unabhängig von Ihrem Betriebssystem auf Google Chrome oder Mozilla Firefox umsteigen.
Im historischen Ortskern von Fürstenhagen befindet sich eine Konzentration dichtgedrängter historischer Bauten, die als Sachgesamtheit Kirchplatz zusammengefasst wird. Die Sachgesamtheit verdeutlicht, welche außerordentliche Bedeutung die Kirche mit dem sie umgebenden Gerichtsplatz und den später hinzugekommenen Gemeinschaftsbauten innerhalb eines dörflichen Verbandes einnahm. Die ursprünglich am Kirchplatz angesiedelte Schule aus dem 19. Jh., die das Ensemble eindrucksvoll vervollständigte, wurde im Jahr 1988 abgebrochen.
Die Sachgesamtheit Kirchplatz setzt sich aus der leicht erhöhten Kirche mit Einfriedung und Grabsteinen, dem Gerichtsplatz sowie einigen dörflichen Gemeinschaftsbauten zusammen. Es sind dies ein Backhaus, ein Feuerwehrgerätehaus sowie eine kleine zweigeschossige Scheune.
In direkter Nachbarschaft zur Kirche befindet sich an der Nordseite ein Backhaus aus dem Ende des 19. Jhs. Der Bereich des Ofens ist an der hochgezogenen Sockelmauer erkennbar, der Eingangsbereich besteht aus einfachem Fachwerk, dessen Gefache mit einer Ziegelausfachung versehen sind.
Wenig abseits vom Backhaus ist der ehemalige Dorfgerichtsplatz in Hanglage über unregelmäßigem Grundriss angesiedelt. Umgrenzt wird der Platz von einer ca. 1,5 m hohen Sandsteinmauer. Im Inneren befindet sich neben modernem Inventar ein historischer Tisch. Der Platz diente dem Untergericht Fürstenhain als Versammlungs- und Gerichtsort.
Jenseits des Kirchturmes erhebt sich das ehemalige Feuerwehrgerätehaus, ein einfacher eingeschossiger Fachwerkbau mit abschließendem Walmdach und hohen Toren an der Zugangsseite. Daneben erhebt sich ein weiteres historisches Fachwerkgefüge mit Backsteinausfachung in zwei Geschossen, das historischer Bestandteil der Sachgesamtheit Kirchbebauung ist.
Die Bausubstanz der erhöht liegenden Kirche besteht aus dem gotischen Westturm mit einer Haube aus dem Jahr 1791, dem 1498 erhöhten Schiff und dem abschließenden Chor, der dem ursprünglich romanischen Langhaus zu Ende des 15. Jhs. als Ersatz für einen einfachen Rechteckchor angefügt wurde. Die Fenster des Schiffes stammen aus dem 18. Jh., die Wände des in 5/8-Brechung geschlossenen Chores werden von spätgotischen, hoch ansetzenden Spitzbogenfenstern geschlossen.
Die am Außenbau ablesbaren Etappen
der Baugeschichte werden auch im Inneren der Kirche nachvollziehbar. Danach erweist sich das kreuzgratgewölbte Untergeschoss des Turmes als ältester erhaltener Bauteil. Das Kirchenschiff trägt mit seiner kleinen Empore deutliche Spuren der Umbaumaßnahme des 18. Jhs. Kräftig abgesetzt ist der Chor durch den spitzbogig geschlossenen Triumphbogen. Dessen polygonales Innere wird durch ein Kreuzrippengewölbe abgeschlossen, das über Konsolen aufsteigt, segelflächige Seiten zwischen den Fenstern herausarbeitet und in einem kreisförmigen Schlussstein mit eingelegter Taube endet.
Interessant sind im Chor zwei in situ vorhandene Ausstattungsstücke. Es handelt sich um eine Sakramentsnische, einem Aufbewahrungsort für die Altarsakramente also, und um eine piseina, eine in die Wand eingelassene Schale, in der die Kultgegenstände nach dem Ritus gereinigt wurden. Zwei andere hervorragende Ausstattungsstücke befinden sich nicht mehr in der Kirche. Ein um 1520 in Thüringen entstandener Schnitzaltar, eine große, dreiflüglige Arbeit mit einer Muttergottes im Mittelschrein und Aposteln in zwei Registern der Außenseiten befindet sich im Landesmuseum Kassel. Im Universitätsmuseum Marburg ist der Taufstein der Kirche zu Hause, eine datierte Arbeit aus dem Jahr 1558 mit einer Darstellung Christi und sieben seiner Jünger an der Außenseite der oktogonalen Taufschale. Beide Ausstattungsgegenstände gelangten 1886/88 in Marburger Museumsbesitz.
Zu der Ausstattung gehört darüber hinaus die Orgel, die von J. W. Schmerbach d. Ä. nach 1750 fertig gestellt wurde.
An der Nordseite der Kirche befinden sich insgesamt sieben barocke Grabsteine.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein | |
Jüdischer Friedhof | |
Kleindenkmal, Bildstock | |
Grenzstein | |
Keller bzw. unterirdisches Objekt | |
Baum |