Zufluß zum kleinen Teich
der kleine Teich
Usa-Brücke in den Kurpark vom Sprudelhof aus
der große Teich mit Insel
Kurpark Bad Nauheim, Darstellung von 1895, M. 1:5000, im Original 1:2500, Archiv Staatsbad Bad Nauheim
von der Usa-Niederung zum Kurhaus
Lade Kartenmaterial...
Wetteraukreis
Bad Nauheim
  • Im Park (Kurpark)
  • Usa (n.fl.Gew.II)
  • Kleiner Teich (n.st.Gew.III)
  • In den Kolonnaden 31
  • In den Kolonnaden 29
  • Großer Teich (n.st.Gew.III)
  • Am kleinen Teich
  • Am großen Teich
Kurpark
Flur: 2, 6, 7
Flurstück: 3/3, 370/1, 7/7, 7/8, 127, 128, 154, 155, 184, 185, 186, 187, 204/1, 205/1, 206, 245/1, 256, 259, 262, 263, 142/1

Gegen Ende des Jahres 1853 erhielt der Franzose J. R. Viali die Möglichkeit, in Nauheim eine Spielbank zu führen. Der Pachtvertrag, der die Einzelheiten regelte, sah als Gegenleistung die Errichtung eines neuen Kurhauses sowie die Anlage eines Parks mit der Umgestaltung des schon bestehenden Teichhauses zu einem vergnüglichen Restaurationsbetrieb vor.

Nach einem Wettbewerb wurde der in Frankfurt-Bockenheim ansässige Heinrich Siesmayer mit der Parkgestaltung beauftragt, die Ausführung erfolgte in den Jahren 1857-58. Es ist sicher nicht übertrieben, den Park als das Herz des damals gerade entstehenden Nauheimer Stadtbildes zu bezeichnen. Erst der Park stellte einen städtebaulich befriedigenden Zusammenhang her zwischen der Erweiterung des Dorfes Nauheim im Norden, den großen Sprudelquellen mit umgebenden Badehäusern am östlichen Usa-Ufer und dem Nauheimer Teich, der zuvor dem Salinenbetrieb als Wasserreservoir diente und von Siesmayer in das Parkerlebnis einbezogen wurde. Die neue Parkanlage faßte aber nicht nur Elemente aus bereits vergangener Zeit zusammen, sondern wurde gleichermaßen zur Richtschnur für zukünftige Entwicklungen.

Auf der östlichen Usa-Seite steckte der die Badehäuser bogenförmig umfassende Weg, die sogenannte „Curve", zusammen mit der zum Bahnhof führenden Allee und der alten Landstraße zwischen Friedberg und Butzbach den Rahmen ab für eine bis 1900 vollständig vollzogene Ansiedlung von häufig zu Pensionszwecken genutzten Villen; die Westseite des Parks gab der Bebauung des Johannisberghangs eine Grenze. Nach Norden schließlich entlang des Usa-Tals war er Übergang zu freieren Landschaftsformationen. Die „Gärtnerei am Kaiserberg" sowie Sporteinrichtungen (Golfplatz, Eisstadion in der jüngeren Vergangenheit) fanden an dieser Nahtstelle später ihre geeigneten Standorte.

Das Parkareal selbst war gekennzeichnet von dem zum Usa-Tal gerichteten sanften Gefälle des Johannisbergfußes. Die baulichen Schwerpunkte im Park, die Badehäuser östlich der Usa, ein ursprünglich herrschaftliches Anwesen am Teich und das Kurhaus im Westen wurden durch Wegschleifen miteinander verbunden, die Bepflanzung konzentrierte sich auf die Wegekreuzungen und umschloß landschaftlich verstandene Räume. Einen abweichenden Charakter verlieh Siesmayer der kleinen Parkerweiterung unmittelbar an der Usa, die bereits jenseits der im Süden den Park begrenzenden Allee lag und von der offenen Wandelhalle der damaligen Trinkkur begrenzt wurde. Analog zur Blockstruktur der nach Westen anschließenden Bebauung unterteilte Siesmayer diesen Teil des Parkes geometrisch.

Ein weiterer Beleg für die ausgeprägte Berücksichtigung städtebaulicher Gegebenheiten bei der Anlage des Parks ist das zentral gelegene „Rondell". Axiale Wegebeziehungen vom Bahnhof und aus dem eben schon angesprochenen Bebauungsgebiet mit regelmäßigen Blockrändern wurden hier zusammengeführt. Auch die Längsachse des projektierten Kurhauses hatte im „Rondell" ihren ideellen Ausrichtungspunkt.

Der Siesmayersche Kurpark ist ein "Gesamtkunstwerk" von hohem Erhaltungswert und als Sachgesamtheit geschützt. Sein in vieler Hinsicht wegweisender Charakter für die Stadtentwicklung wird nicht zuletzt durch die Tatsache verdeutlicht, daß der Vorschlag, die Badehäuser an den großen Sprudeln um Höfe zu gruppieren, Jahrzehnte später mit der Planung des „Sprudelhofes" aufgegriffen wurde. Gegenwärtig ist der Kurpark starken Gefährdungen ausgesetzt. Als erstes ist die fortgesetzte Bebauung von ursprünglich als Grünflächen vorgesehenen Plätzen zu nennen. Nicht minder schwer wiegt der häufige Verlust der alten Wegeführungen. Er führt dazu, daß die bewusste landschaftsräumliche Gestaltung in einem Einerlei von „Grün" unterzugehen droht.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
Planelemente auswählen
Zeigen Sie mit der Hand auf Markierungen im Plan, erhalten Sie ein Vorschaubild und per Mausklick die Objektbeschreibung.
Kartenansicht
Wählen Sie zwischen zwischen Alkis- und Luftbildansicht. Ebenfalls können Sie die Kartenbeschriftung ein- und ausblenden.
Zoomen
Zoomen Sie stufenweise mit einem Mausklick auf die Lupen oder bewegen Sie den Mauszeiger auf den Planausschnitt und verwenden Sie das Scrollrad ihrer Maus.
Zoom per Mausrad
Über diesen Button können Sie einstellen, ob Sie das Zoomen in der Karte per Scrollrad Ihrer Maus erlauben möchten oder nicht.
Vollbildmodus
Betätigen Sie diesen Button um die Karte im Vollbildmodus zu betrachten. Über den selben Button oder durch Klicken der "Esc"-Taste können Sie den Vollbildmodus wieder verlassen.
Ausgangsobjekt anzeigen
Über diesen Button erreichen Sie, dass in der Karte das Ausgangsobjekt angezeigt wird. Bei dem Ausgangsobjekt handelt es sich um die Objekte, die zu dem entsprechende Straßeneintrag gehören.
Abstand messen
Mit Hilfe dieses Tools können Sie die Distanz zwischen zwei oder mehreren Punkten berechnen. Hierbei wird eine Linie gezeichnet, bei der die entsprechende Gesamtlänge angezeigt wird. Weitere Anweisungen zur Benutzung werden nach betätigen des Buttons angezeigt.
Fläche berechnen
Dieses Tool ermöglicht es Ihnen eine Fläche zu zeichnen und den Flächeninhalt in m² zu berechnen. Um eine Fläche zu erzeugen, müssen mindestens 3 Punkte gesetzt werden. Die Fläche wird durch den Klick auf den Ausgangspunkt (1. Punkt) geschlossen und der Flächeninhalt anschließend berechnet.