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Auf einem steil abfallenden Basaltkegel südlich von Wendershausen befindet sich oberhalb einer landschaftsprägenden Werraschleife die Burg Ludwigstein. Die Burg, mit deren Bau im Jahr 1415 begonnen wurde, war fortifikatorische Antwort des hessischen Landgrafen Ludwig auf die Burg Hanstein jenseits der Werra. Die Burg war zu Beginn des 13. Jhs. von den Braunschweiger Herzögen in den Besitz des Mainzer Erzbischofes Siegfried II. gefallen, um deren eichsfeldischen Besitz zu sichern. Gleichzeitig mit der Burg Ludwigstein wurde das gleichnamige Amt mit Sitz auf der Burg konstituiert. Dem Amt unterstanden in der Mitte des 15. Jhs. Einkünfte und Ländereien in den Orten Oberrieden, Wendershausen, Kleinalmerode, Hundelshausen, Weißenbach, Roßbach, Bischhausen und Witzenhausen. Im nördlichen Bereich kamen Friedland und Eichenberg hinzu.
Im Jahr 1664 verlor die Burg ihren Status als Sitz der Administration, da das Amt Ludwigstein mit dem Schultheißenamt in Witzenhausen vereinigt wurde; Amts- und Gerichtssitz war von nun an die Stadt. Landwirtschaftliche Pächter bewohnten darauf die Anlage, bis sich die Verwaltung der dort ansässigen Domäne 1830 in Wendershausen niederließ. Danach beherbergte der Ludwigstein eine Brauerei, einen Schafstall und die Schule.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Burg Domizil der Jugendbewegung, die schon zu Beginn des Jahrhunderts die Anlage als Ausflugsziel entdeckt hatte. Im Jahr 1920 konnte die mittlerweile ruinöse Burg von der Bewegung erworben werden und avancierte als Sitz des „Reichsarchivs der deutschen Jugendbewegung" zu ihrem geistigen Mittelpunkt. Heute befindet sich in der Burg, die auch als Jugendherberge und Tagungsstätte genutzt wird, das „Archiv der deutschen Jugendbewegung".
Die nahezu vierseitig geschlossene Anlage gruppiert sich um einen engen rechteckigen Innenhof. Die Langseiten werden von schmalen Wohnbauten und Stallungen besetzt, abgeriegelt wird der Hof an der Stirnseite von einem Wirtschaftsgebäude. Den historischen Kern der Gebäudegruppe, also die Anlage von 1415, vergegenwärtigt das erhaltene Bruchsteinmauerwerk. Die Fachwerkkonstruktionen hingegen stammen aus einer späteren Bauphase, die in eine Zeit um 1560/1580 anzusiedeln ist. Zum Ursprungsbau wiederum gehört der Turm an der Eingangsseite, der sich über kreisförmigem Grundriss in fünf Geschossen erhebt. An der Zufahrt zur Burg befindet sich unterhalb der Eingangsseite eine historische Steingruppe. Am Fuß des Burgberges befindet sich ein Pumpenhaus.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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