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Pläne zum Bau einer ersten evangelischen Kirche in Bensheim wurden von dem Kreisbaumeister Michael Mittermayer bereits 1846 entworfen. Mit der Ausführung begann man jedoch erst vierzehn Jahre später nach neuen Plänen des gleichen Architekten, die einen im Grundriss kreuzförmigen Zentralbau mit Kuppeloktogon und seitlichem Turm vorsahen. Noch während der Bauphase stürzte am 14. Oktober 1860 das Vierungsgewölbe ein, die Bauarbeiten kamen damit zunächst zum Erliegen. Erst im Frühjahr des übernächsten Jahres setzte man den Bau fort, nachdem der Nachfolger Mittermayers, Kreisbaumeister Christian Horst, die Baupläne gravierend verändert hatte. Am 10. November 1863 konnte die Michaelskirche feierlich eingeweiht werden.
Gelber Sandsteinbau mit roter Sandsteingliederung, der ursprüngliche Zentralbaugedanke im Grundriss ansatzweise noch erkennbar. Kurzes Schiff mit flachem Satteldach, nach Osten eingezogene, halbkreisförmige Apsis, an den Seiten niedrigere, kurze Arme, ebenfalls mit Satteldächern. In der Nordwestecke hoher, im Grundriss quadratischer Turm mit spitzem Helm. Die Wände romanisierend durch Lisenen, Rundbogenfriese sowie hohe, rundbogig schließende Fenster gegliedert. Die ebenfalls rundbogig schließenden Portale von Säulen und Rundstäben gerahmt. Der entsprechend dem Schiff gegliederte Turm viergeschossig, die beiden Obergeschosse auf allen vier Seiten durch zwei dicht nebeneinander gestellte Rundbogenfenster bzw. gekuppelte Paarfenster durchbrochen. Über den vier Kanten des Turmes sind als schmückendes Beiwerk des Helmes kleine Ecktürmchen gestellt.
Das Innere zeigt einen verputzten, hell gehaltenen Raum mit flacher Holzbalkendecke, die Seitenarme öffnen sich jeweils in zwei Bögen auf einer gefasten Stütze mit interessanter Kapitellbildung. Der Altarraum öffnet sich mit einem Triumphbogen und ist mit einem Kreuzrippengewölbe über dünnen Rundstäben geschlossen. Nördlich ist eine Empore mit Sitzbänken, westlich die Orgelempore eingespannt. Die hölzernen Brüstungen zeigen Dreipassmotive. Originale Bestandteile des Kirchenraumes sind die Kanzel mit Schalldeckel sowie der von der Fam. Günderode (Falkenhof) gestiftete oktogonale Taufstein. Auch die Ornamentverglasung der Fenster stammt wohl noch aus der Erbauungszeit. Die alte Orgel wurde 1965 ersetzt, ebenso wurden die Bänke im Rahmen einer Modernisierung 1974/75 durch Stühle ersetzt. 1980 wurde ein neues Geläut aus Bronze-Glocken eingeweiht, die alten Glocken aus Stahl wurden südlich der Kirche in einer kleinen Grünanlage aufgestellt. Die Treppenanlage vor der Kirche wurde ebenfalls verändert, östlich besteht noch die alte Mauer.
Die Bensheimer Michaelskirche ist der erste Kirchenbau des Architekten Christian Horst. Er ist noch deutlich am spätklassizistischen Rundbogenstil der Karlsruher Schule orientiert, aber trotz der Mittermayerschen Vorleistungen wird spürbar, dass der Schüler von Georg Moller und Heinrich Hübsch neue Tendenzen des modernen Sakralbaues verfolgte wie er sie später mit seinen gotisierenden Kirchen von Lampertheim, Biblis oder Langen schließlich auch realisierte.
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