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Brücke über den Winkel- bzw. Lauterbach, alte Verbindung zwischen der alten Kernstadt und der jüngeren Bensheimer Vorstadt. Ursprünglich wohl eine hölzerne, von Türmen gesicherte Zugbrücke. 1732 bei einer Hochwasserkatastrophe zerstört und ein Jahr später von dem Weinheimer Maurermeister Johann Thomas nach Vorgaben des Ratsbaumeisters Johann Joseph Heckler neu errichtet. Dies ging aus einer heute verlorenen Inschrifttafel hervor: "1733 IST DIE BRICK NEI GEMACHT WORTEN DAAHLEN BAUMEISTER IOSEF HECKLER". Unter dem Text waren gekreuzte Palmzweige eingehauen. Wohl 1747 stifteten die Eheleute Ernsperger zwei Heiligenfiguren, einen hl. Johann von Nepomuk und einen hl. Franz Xaver, die, sich diametral gegenüberstehend, beide mitten auf die damals niedrigeren Brüstungsmauern der Bücke gestellt wurden. Wohl in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die beschädigte Figur des hl. Franz Xaver durch eine völlig neue ersetzt und wahrscheinlich wenig später auch die Assistenzfigur des Inderknaben ergänzt. Der ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogene hl. Nepomuk wurde im Jahr 1900 ebenfalls ausgetauscht, diesmal jedoch durch eine barocke Originalfigur. Beide Figuren wurden in den zwanziger und siebziger Jahren erneut restauriert, bis sie 1987 durch Kunststeinkopien ersetzt wurden. Die beiden Originale befinden sich heute in der Stadtpfarrkirche St. Georg.
Auf den geschweiften Podesten und Sockeln der Figuren geben Inschriften Hinweis auf den Entstehungszusammenhang der Figuren. In Chronogrammform geschrieben geben sie auch das Entstehungsjahr an, wobei der Zeugniswert durch die Restaurierungen der Vergangenheit relativiert werden muss. Der Text unter dem auf der Westseite stehenden hl. Nepomuk lautet: "MIChaeLstag/that Uns WohL/WeIssen/Den so grosen Unter/gang./DrUM Iohann/WIr aLLe preIsen/aCh steh beI/In Wassers zWang". In der würfelförmigen Basis darüber hinaus der Text: "EX VOTO/IOHANN GEORG/ERNSPERGER/MARIA MARGRETHA/SEIN EHEFRAU". Letzteres wird auf der gegenüberliegenden Seite wiederholt, im Podest des hl. Xaver jedoch folgender Text: "franCIsCo XaVerIo/gLorIoso/noVI orbIs apostoLo/benIgno/In neCessItatIbUs patrI/ponIt/ULtIMa oCtobrIs/gratI CLIentIs pIetas"; darunter zusätzlich: "qUantIs In res a VentIs IaCtaMUr et UnDIs/anCHora tU nostrae XaVIer esto ratI" ("Dem Franziskus Xaverius dem glorreichen des neuen Erdkreises Apostel dem gütigen in Nöten Vater setzt (zu ergänzen: dieses Denkmal) am letzten Oktober eines dankbaren Schutzbefohlenen Frömmigkeit....Wenn wir in Not von starken Winden und Wellen geschüttelt werden, sollst Anker sein, Du Xavier, unserem Floße". Übersetzung nach Kieffer, 1911)
Das aus Werkstücken aus Rotsandstein sowie aus Bruchsteinen errichtete Brückenbauwerk überspannt den Bach mit zwei Rundbögen verschiedener Spannweite, wobei der nördliche teilweise von den angrenzenden, im frühen 19. Jh. errichteten Häusern verdeckt wird. Auf beiden Seiten befindet sich jeweils ein geschärfter Strompfeiler, die erhöhte Brüstung ist aus Backstein gemauert und verputzt.
Die in der Zeit des Barock erbaute Brücke ist trotz ihrer schlichten Ausführung und trotz des Ersatzes der Figuren durch Kopien für Bensheim von großer historischer Bedeutung. Sie markiert noch heute deutlich die Schnittstelle der beiden historischen Siedlungsgebiete Altstadt und Vorstadt und gilt inzwischen als eines der besonderen Wahrzeichen der Stadt.
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