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Gebäudegruppe des ehemaligen Kurfürstlichen Gymnasiums, 1879-82 zwischen Bensheim und Auerbach erbaut in der Nachfolge der bereits im 17. Jh. unter Kurfürst Anselm Franz von Ingelheim gegründeten Lateinschule. Planung und Bauleitung der neuen Schulgebäude lagen vermutlich in den Händen des Kreisbauamts, die Baukosten wurden durch die großherzogliche Regierung übernommen. 1915 kam das Wohnhaus des Hausmeisters zu der aus drei Bauten bestehenden Gruppe hinzu, 1921 entstand das Denkmal im Schulhof für die gefallenen Lehrer und Schüler. 1933 wurde die jenseits der Bundesstraße stehende Taubstummenanstalt als Nebengebäude übernommen, 1936 erfolgte eine große Renovierung, bei der Dusch- und Umkleideräume unter der Turnhalle eingebaut wurden. Zwischen 1944 und 1949 wurde die Schule für militärische Zwecke bzw. als Unterkunft für displaced persons genutzt, 1966 erfolgte dann der Tausch mit dem Aufbaugymnasium, d.h. das Kurfürstliche Gymnasium zog in das 30 Jahre jüngere ehemalige Lehrerseminar Wilhelmstraße 62. In dem alten Gebäude ist heute die Kirchbergschule, eine Grund- und Sonderschule, untergebracht.
Bei dem Hauptgebäude handelt es sich um einen kubischen, dreigeschossigen Baukörper, in gelbem Sandstein errichtet und mit roter Sandsteingliederung versehen. Die Kanten weisen eine versetzte Quaderung auf, die Horizontale ist durch profilierte Gesimse, die vor allem das Erdgeschoss von den Obergeschossen trennen, betont. Die straßenseitige Schaufassade ist durch einen flachen Mittelrisalit mit Dreiecksgiebel strukturiert. Hier Pilastergliederungen und horizontale Verdachungen, außerdem eine den Giebel sprengende Uhr in einer auf Paarvoluten gestützten Rundbogennische. Dem Risalit vorgelagert ein zentraler Portikus mit Doppelpilaster, flachem Giebel und Rundbogenportal, dessen Schlussstein eine Volute bildet. Die Fenster mit Ohrengewänden. In den äußeren Fensterachsen des Erdgeschosses Inschrifttafeln mit Giebelverdachungen: In der linken wird der Großherzog als Erbauer der Schule genannt, in der rechten werden in lateinischer Sprache überschwenglich die Wissenschaften geprießen. Hofseitig ein weiteres Portal zwischen korinthischen Pilastern und mit Dreiecksgiebel. Im Innern das ursprüngliche Treppenhaus erhalten mit vierseitigen Stützen, schmiedeeisernem Geländer und klassizistischer Ornamentik.
Die beiden gleichzeitig entstandenen Nebengebäude entsprechend gestaltet, das nördliche Direktorenwohnhaus zweigeschossig mit flachem Walmdach, der straßenseitige Mittelrisalit mit Dreiecksgiebel. Rückseitig ebenfalls Risalit, hier mit Walmdach. Das Traufgesims wie am Hauptgebäude mit Zahnschnitt. Die eingeschossige Turnhalle mit Satteldach (nach Osten kleine Gaupen), nach Westen breiter Risalit, der ebenfalls mit einem Dreiecksgiebel schließt. Hohes rundbogiges Portal, die Fenster ebenfalls mit rundbogigem Schluß. Vor der Turnhalle Terrasse, an der Stützwand das Ehrenmal, die Inschrifttafel jedoch entfernt. Der Hof mit altem Baumbestand. Das zur Arnauer Straße gelegene Haus des Hausmeisters ein ebenfalls kubischer, eingeschossiger Putzbau mit hohem, barockisierenden Mansarddach, in dem Gaupen mit flachen Giebeldächern sitzen.
Der Komplex des alten Kurfürstlichen Gymnasiums bildet mit seinen vier Einzelbaukörpern und den noch erhaltenen Teilen der alten Einfriedung eine Sachgesamtheit von besonderer ortsgeschichtlicher, aber auch baukünstlerischer Bedeutung. Stilgeschichtlich ist diese Bautengruppe an einem strengen Klassizismus orientiert, wie er fünfzehn Jahre zuvor bereits an der Psychiatrischen Klinik in Heppenheim realisiert wurde. Auch dort war die großherzogliche Landesregierung die Geldgeberin.
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