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Die evangelische Pfarrkirche, sogenannte Talkirche, beherrscht den Wernerplatz und die sich unterhalb der Burg hinziehende Burgstraße.
Spätgotischer Neubau, nach stilistischem Vergleich der Maßwerkformen der Fenster in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut, vermutlich unter Gottfried VII. von Eppstein. Dies wurde durch eine dendrochronologische Untersuchung des Dachstuhls bestätigt (Datierung 1430). Nach Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wieder aufgebaut; mehrfach restauriert. Als Vorgängerbau die Fundamente einer romanischen Kirche 1908 ergraben, Anbau einer Georgskapelle 1299.
Gliederung des Außenbaues durch Strebepfeiler mit Fialen und hohe Lanzettfenster, umlaufendes, verkröpftes Kaffgesims. Nördlich Sakristeianbau (1908). Im Westen verschieferter Dachturm mit Haubenlaterne, dendrochronologisch 1602 datiert. Hier der Eingang durch ein spitzbogiges Portal mit Rundstab in einen kleinen Narthex mit Aufgang zur Orgelempore.
Im Inneren vierjochiger Saalraum mit Kreuzrippengewölbe (1908), Chor mit Fünfachtelschluss. Durch jüngste Forschungen wurde ein ehemals bestehender, säulengestützter Gang von der Burg zur Kirche nachgewiesen, über den die Burgherren den Herrenstand auf dem Lettner erreichen konnten; 1715/1724 entfernt.
Unter der weitreichenden Empore ein spitzbogiges Fenster (Rest eines vermauerten Portals) und zwei barocke ovale Fenster. In der nördlichen Kirchenwand eine gotische Heiliggrabnische. Ein Levitensitz im Chorraum, dazu ein eingelassenes Sakramentshäuschen. Die südliche Innenwand wird von Sandsteingrabmälern mit figürlichen Grabsteinen und von Epitaphien bestimmt:
Bildnisgrabstein Adolf von Eppstein-Münzenberg, gest. 1434. Flachrelief in Lebensgröße, als Kleriker gewandet, mit der Hl. Schrift, von den Händen am Herzen gehalten.
Bildnisgrabstein Gottfried VII. von Eppstein-Münzenberg, gest. 1437. Flachrelief in Lebensgröße, in voller Plattenrüstung mit aufgeklapptem Visier, Langschwert, auf einem Löwen stehend dargestellt.
Beide Grabmäler lagen ursprünglich im Chor. Sie zeichneten die Kirche als Stiftskirche und Grablege Gottfrieds VII. aus.
Bildnisgrabstein Margaretha von Eppstein-Münzenberg, erste Ehefrau Gottfrieds VIII. von Eppstein, gebürtige Margaretha von Hanau, gest. 1441. Lebensgroßes Flachrelief.
Allen drei Grabmalen ist die Art der Flachreliefgestaltung gemeinsam, Reste einer farbigen Fassung erkennbar. Die Entstehung in einer einzigen Werkstatt wäre möglich.
Bildnisgrabstein Engelbrecht von Eppstein-Münzenberg, laut Inschrift gestorben am 27. Juli 1494. Die wohl lebensgroße, ursprünglich ca. 156 cm hohe Tuffplastik des jungen Engelbrecht, wird Hans von Düren zugeschrieben. Sie hat im Rahmen der europäischen Jugend- und Kindergrabmäler der Gotik überregionalen Rang. Die Gestaltung der im Betgestus dargestellten porträthaften Figur mit reichem Faltenspiel des Obergewandes, der Schaube, und dem auskragenden Baldachin ist von hoher künstlerischer Qualität. Das vollständige Grabmal, einschließlich des heute ab den Knien fehlenden Unterteils, zeigt eine Darstellung des hessischen Kartographen Wilhelm Dilich von 1607/09.
Von der weitere Ausstattung insbesondere erwähnenswert: Epitaph des Johann Jakob Illhausen, datiert 1613. Grabmal des Joh. Dietrich Zorn, gest. 1633, datiert 1625. Barocke Kanzel 1716 von Johann Gottfried Mahr mit Pelikan auf dem Schalldeckel und Orgel, 1751 von Johann Christian Köhler in Frankfurt zunächst für Trebur, seit 1843 in Eppstein. Glasfenster von S. X. Zettler, München, gestiftet 1908 und 1929. Wertvoller schmiedeeiserner Beschlag an der Tür zur Sakristei. Am Außenbau drei Epitaphien des 17. Jahrhunderts, Sonnenuhr von 1620, Grabplatte von 1574. Älteste Glocke von 1602.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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