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Die Gesamtanlage umfasst das Gebiet der historischen Altstadt von Flörsheim zwischen Grabenstraße und Mainufer, Hochheimer Straße und Obermainstraße. Sie ist identisch mit dem auf der Haas'schen Karte von 1800 besonders deutlich ablesbaren Ortsgrundriss, der seit dem Mittelalter besteht und im Aufriss maßgeblich von der Bebauung des 17. und 18. Jahrhunderts charakterisiert wird. Die Tatsache, dass dieser unverwechselbare Grundriss mit seinem gitterförmigen Straßensystem auch heute noch erhalten ist, bestimmte die Entscheidung für diese Umgrenzung, trotz einiger Störungen durch unmaßstäbliche Neubauten der 1960er und 1970er-Jahre. Die 1484 bis 1548 errichtete Ortsbefestigung mit Mauern, Türmen und Toren war etwa 1500 m lang, durchschnittlich 80 Zentimeter dick und hatte eine Höhe von bis zu fünf Metern. Als Material wurde Flörsheimer Kalkstein verwendet. Die Ortsmauer lief längs der heutigen Grabenstraße bis zum Haus Nr. 6. Von dort zog sie hinter den Anwesen Grabenstraße 4 und 2 vorbei bis zur Christ-König-Kapelle in der Obermainstraße, wo das Obertor stand. Sie führte weiter hinter den Anwesen der oberen Obermainstraße, der Apotheker-, Korb- und Turmgasse nach dem Mainturm, dann dem (heutigen) Konrad-Adenauer-Ufer entlang bis zur Hochheimer Straße am Gänskippel, wo ein großer Eckturm stand. Von dort zog die Mauer in nördlicher Richtung längs der Hochheimer Straße bis zur Grabenstraße, nur unterbrochen von dem Untertor an der Einmündung der Hauptstraße. Flörsheims stärkster Rundturm stand an der Einmündung der Pfarrer-Münch-Straße in die Grabenstraße. Seine Fundamente mussten 1892 bei dem Bau eines Kanals abgebrochen werden. Von der Ortsbefestigung, deren Verlauf die heutige Umgrenzung der Gesamtanlage entspricht, sind nur wenige Reste erhalten: drei Mauerstücke am Konrad-Adenauer-Ufer, ein Turmstumpf östlich der Apothekergasse sowie im Südosten der Unterbau eines Rondells und der Unterteil des Mainturms.
Das Gesicht der Gesamtanlage ist maßgeblich geprägt durch die Bebauung des 17. und 18. Jahrhunderts. Ein aus allen Blickrichtungen dominierender Bau ist die katholische Kirche St. Gallus. Entsprechend den Erwerbszweigen Landwirtschaft und Weinbau finden wir Hofreiten als Zweiseit- oder Hakenhöfe. Die zweigeschossigen Wohnhäuser stehen giebelständig an der Straße, Scheunen und Nebengebäude zurückliegend im Hofbereich, häufig sind auch hohe überdachte Hoftore. Rähmfachwerkkonstruktionen herrschen vor, im Zuge späterer Veränderungen jedoch vielfach überputzt. Das 19. Jahrhundert brachte ein Moment der Verstädterung mit massiver Erneuerung oder Vorblendung von Giebelwänden in den Materialien Putz oder Backstein. Z.T. entstanden recht anspruchsvolle Ladenfassaden.
Die Bebauung entlang der Grabenstraße entstand im späten 19./frühen 20. Jahrhundert auf alten Grundrissen, unter Beibehaltung der Flucht, der Grundstücksgrößen, der geschlossenen Bebauung, der Geschossigkeit, die nur von wenigen Störungen (Grabenstraße 12, 20) beeinträchtigt ist.
In den 1960er/70er-Jahren kam es im Bestreben, im Gewirr der Gassen, Häuser und untergeordneten Nebengebäude aufzuräumen, zu partiell großflächigem Abriss und Neubebauung auf größeren Parzellen. Im Altstadtbereich ist hier insbesondere das Gemeindezentrum an der Pfarrer-Münch-Straße in unmittelbarer Nähe von St. Gallus als Störung anzusprechen.
Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
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Jüdischer Friedhof | |
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Grenzstein | |
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