Rathaus, Schnitte und Erdgeschoßgrundriß, M. 1:400, Bauaufnahme TH Darmstadt 1950
Rathaus, Detail Eckpfosten
Rathaushalle
Markt 1, Rathaus
Historische Aufnahme von 1911, Archiv LfDH
Rathaus, Schnitte und Erdgeschoßgrundriß, M. 1:400, Bauaufnahme TH Darmstadt 1950
Ratssaal im Norden des obersten Vollgeschosses
Rathaus, Schnitte und Erdgeschoßgrundriß, M. 1:400, Bauaufnahme TH Darmstadt 1950
Lade Kartenmaterial...
Wetteraukreis
Butzbach
  • Marktplatz 1
Rathaus und ehem. Synagoge
Flur: 1
Flurstück: 206/9

Das Butzbacher Rathaus beherrscht mit Volumen und Gestalt den Marktplatz der Stadt. Der stattliche Fachwerkbau über massivem Unterbau ist giebelständig. Die Bauinschrift ANO 1560 MACHT IOHANN NEBELL DISEN BAW im südwestlichen Eckpfosten des obersten Vollgeschosses nennt die Entstehungszeit sowie den verantwortlichen Meister Johann Niebel (Nebel), der aus Biedenkopf stammte. Von der zum Marktplatz gelegenen Schauseite sind nur die drei Fachwerkgeschosse des Daches mit getrepptem und geschweiftem Giebel ursprünglich, das übrige Erscheinungsbild geht auf einen um 1840 erfolgten Umbau zurück. Damals wurde die ebenerdige offene Halle in den beiden vorderen Gebäudedritteln in zwei Geschosse geteilt, ebenso ein hinter der Halle gelegener gleichhoher, aber geschlossener Raum. Dessen Umfassungswände waren wie die der Halle massiv. Auf der Eingangsseite zum Markt wurden zwei hohe spitzbogige Hallenportale zugunsten einer Fenster- und Türeinteilung aufgegeben, die die veränderte Geschoß- und Raumaufteilung berücksichtigte. Im Innern kam zum bereits bestehenden seitlichen Treppenhaus eine offene Treppenhalle zwischen den nachträglich geschaffenen unteren Ebenen hinzu, ins ursprünglich erste Obergeschoß fortgesetzt als zweiläufige, L-förmig geführte Treppe. In diesem über dem massiven Unterbau in Fachwerk ausgeführten Geschoß befand sich der Ratssaal, ursprünglich auf der Marktseite mit einem dreiseitigen, in das Giebeldreieck eingreifenden Erker. Der Giebel wurde bei dem Umbau des 19. Jahrhunderts beseitigt, der Ratssaal an die Rückfront verlegt, wo er sich noch heute befindet. Die Abnahme des Erkers machte die Reparatur der entsprechenden Fachwerkaußenwand erforderlich. Sie wurde anschließend verputzt, die erneute Fachwerkfreilegung von 1926 brachte den Bruch zum Wandgefüge der darüber gelegenen Dachgeschosse zum Vorschein. Der malerische Reiz des Rathauses mit kleinen Aufsätzen auf den Abstufungen des Giebels und einem achtseitigen Haubendachreiter als Bekrönung bleibt davon aber unberührt.

Ehemalige Synagoge: Neben dem ohnehin vorhandenen geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Wert kommt dem Rathaus weitere Bedeutung zu als vorübergehender Ort einer Synagoge. Als die Butzbacher Juden 1848 eine eigene Gemeinde gründeten, konnten sie in dem gerade erst zusätzlich geschaffenen Geschoss des Rathauses ihren Betsaal einrichten. Er blieb dort bis 1926, als eine neue Synagoge erbaut wurde. In der Pogromnacht des Jahres 1938 wurde sie in Brand gesetzt. Seit den 1970er Jahren erinnert eine Gedenktafel an ihrer Stelle an die jüdische Verfolgung während der NS-Diktatur.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
Planelemente auswählen
Zeigen Sie mit der Hand auf Markierungen im Plan, erhalten Sie ein Vorschaubild und per Mausklick die Objektbeschreibung.
Kartenansicht
Wählen Sie zwischen zwischen Alkis- und Luftbildansicht. Ebenfalls können Sie die Kartenbeschriftung ein- und ausblenden.
Zoomen
Zoomen Sie stufenweise mit einem Mausklick auf die Lupen oder bewegen Sie den Mauszeiger auf den Planausschnitt und verwenden Sie das Scrollrad ihrer Maus.
Zoom per Mausrad
Über diesen Button können Sie einstellen, ob Sie das Zoomen in der Karte per Scrollrad Ihrer Maus erlauben möchten oder nicht.
Vollbildmodus
Betätigen Sie diesen Button um die Karte im Vollbildmodus zu betrachten. Über den selben Button oder durch Klicken der "Esc"-Taste können Sie den Vollbildmodus wieder verlassen.
Ausgangsobjekt anzeigen
Über diesen Button erreichen Sie, dass in der Karte das Ausgangsobjekt angezeigt wird. Bei dem Ausgangsobjekt handelt es sich um die Objekte, die zu dem entsprechende Straßeneintrag gehören.
Abstand messen
Mit Hilfe dieses Tools können Sie die Distanz zwischen zwei oder mehreren Punkten berechnen. Hierbei wird eine Linie gezeichnet, bei der die entsprechende Gesamtlänge angezeigt wird. Weitere Anweisungen zur Benutzung werden nach betätigen des Buttons angezeigt.
Fläche berechnen
Dieses Tool ermöglicht es Ihnen eine Fläche zu zeichnen und den Flächeninhalt in m² zu berechnen. Um eine Fläche zu erzeugen, müssen mindestens 3 Punkte gesetzt werden. Die Fläche wird durch den Klick auf den Ausgangspunkt (1. Punkt) geschlossen und der Flächeninhalt anschließend berechnet.