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Das Butzbacher Rathaus beherrscht mit Volumen und Gestalt den Marktplatz der Stadt. Der stattliche Fachwerkbau über massivem Unterbau ist giebelständig. Die Bauinschrift ANO 1560 MACHT IOHANN NEBELL DISEN BAW im südwestlichen Eckpfosten des obersten Vollgeschosses nennt die Entstehungszeit sowie den verantwortlichen Meister Johann Niebel (Nebel), der aus Biedenkopf stammte. Von der zum Marktplatz gelegenen Schauseite sind nur die drei Fachwerkgeschosse des Daches mit getrepptem und geschweiftem Giebel ursprünglich, das übrige Erscheinungsbild geht auf einen um 1840 erfolgten Umbau zurück. Damals wurde die ebenerdige offene Halle in den beiden vorderen Gebäudedritteln in zwei Geschosse geteilt, ebenso ein hinter der Halle gelegener gleichhoher, aber geschlossener Raum. Dessen Umfassungswände waren wie die der Halle massiv. Auf der Eingangsseite zum Markt wurden zwei hohe spitzbogige Hallenportale zugunsten einer Fenster- und Türeinteilung aufgegeben, die die veränderte Geschoß- und Raumaufteilung berücksichtigte. Im Innern kam zum bereits bestehenden seitlichen Treppenhaus eine offene Treppenhalle zwischen den nachträglich geschaffenen unteren Ebenen hinzu, ins ursprünglich erste Obergeschoß fortgesetzt als zweiläufige, L-förmig geführte Treppe. In diesem über dem massiven Unterbau in Fachwerk ausgeführten Geschoß befand sich der Ratssaal, ursprünglich auf der Marktseite mit einem dreiseitigen, in das Giebeldreieck eingreifenden Erker. Der Giebel wurde bei dem Umbau des 19. Jahrhunderts beseitigt, der Ratssaal an die Rückfront verlegt, wo er sich noch heute befindet. Die Abnahme des Erkers machte die Reparatur der entsprechenden Fachwerkaußenwand erforderlich. Sie wurde anschließend verputzt, die erneute Fachwerkfreilegung von 1926 brachte den Bruch zum Wandgefüge der darüber gelegenen Dachgeschosse zum Vorschein. Der malerische Reiz des Rathauses mit kleinen Aufsätzen auf den Abstufungen des Giebels und einem achtseitigen Haubendachreiter als Bekrönung bleibt davon aber unberührt.
Ehemalige Synagoge: Neben dem ohnehin vorhandenen geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Wert kommt dem Rathaus weitere Bedeutung zu als vorübergehender Ort einer Synagoge. Als die Butzbacher Juden 1848 eine eigene Gemeinde gründeten, konnten sie in dem gerade erst zusätzlich geschaffenen Geschoss des Rathauses ihren Betsaal einrichten. Er blieb dort bis 1926, als eine neue Synagoge erbaut wurde. In der Pogromnacht des Jahres 1938 wurde sie in Brand gesetzt. Seit den 1970er Jahren erinnert eine Gedenktafel an ihrer Stelle an die jüdische Verfolgung während der NS-Diktatur.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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