Das laut Inschrift 1910-1911 errichtete Schulgebäude, in dem bis 1971 das Gymnasium untergebracht war, steht schräg gegenüber dem älteren Schulgebäude von 1888. Es besteht aus zwei Teilen, einem größeren mit Mansarddach links und einem kleineren rechts, der mit einem konsolgestützten, von einem Segmentbogen überfangenen Erker ausgestattet ist. Beide Teile sind durch einen niedrigeren Zwischenbau und einen vorgelagerten Bogen miteinander verbunden. Der Mittelteil des linksseitigen Traktes ist durch ein zusätzliches Geschoss mit eigener Verdachung risalitartig hervorgehoben. Eine breit geführte, von Pfeilern gestützte Überdachung überspannt sowohl das über eine kleine Freitreppe zugängliche Portal links sowie die sich anschließende Mauerpartie und den eingenischten, von einem Rundbogen überfangenen Wandbrunnen, der mit einem achteckigen Brunnenbecken ausgestattet ist. Wie diese stilbildenden Details lassen auch der auf der Gebäuderückseite höher ansetzende Werksteinsockel, das rundbogig abschließende Portal sowie die kleine Treppenanlage, in die ein Brunnen integriert ist, in ihrer Ausformung den Einfluss des späten Jugendstils erkennen. Das durch seine Dachlandschaft städtebaulich wirksame Gebäude ist aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen Kulturdenkmal.