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Die am nordöstlichen Ortsrand am höchsten Punkt des Ortes gelegene Kirche, die ursprünglich wohl auch als Fluchtburg für die Bewohner Stangenrods diente, wirkt trotz des Verlustes der einst sicher vorhandenen Mauern noch immer wehrhaft. Sie wurde laut einem 1722 in der Kirche aufgefundenen Pergament 1220 der Jungfrau Maria, dem Apostel Jakobus und der hl. Katharina geweiht, ist aber wahrscheinlich in Teilen älter. Es handelt sich um einen im Kern romanischen Saalbau mit kubischem, pyramidal abschließendem Dach des Westturmes und vierseitigem Chorabschluss. Ältester Teil des aus Basaltbruchstein bestehenden, mit Lungsteineckquadern versehenen Baus ist dabei die 15 m lange Nordwand mit ihren drei kleinen, in regelmäßigen Abständen angeordneten Rundbogenfenstern, die noch aus der Zeit um 1100 stammen könnten. Auch der auf annähernd quadratischem Grundriss errichtete, für Oberhessen außergewöhnliche Westturm dürfte im Kern ebenso alt sein. Er wurde an Weihnachten 1803 von einem Blitzschlag teilweise zerstört und 1805 erneuert. Bei diesem Wiederaufbau wurden die Turmöffnungen verändert und das Gewölbe über dem Erdgeschoss entfernt. Erhalten blieb ein großer Rundbogen an der Ostwand im Obergeschoss, dessen ursprünglicher Zweck unklar ist. Der unregelmäßige vierseitige Chor entstand im 14. Jahrhundert anstelle eines älteren, eingezogenen Chors, der einen halbrunden oder rechteckigen Grundriss aufwies. Beim Abbruch dieses romanischen Chors beließ man zunächst wahrscheinlich die Ostwand des Schiffes mit dem Triumphbogen, um ein Widerlager für das Chorgewölbe zu haben. Gleichzeitig wurde vermutlich das Dach verändert, denn die in der Raummitte stehende achteckige Holzstütze für den Unterzug ist gotischen Ursprungs. Triumphbogen bzw. Ostwand wurden 1722 durch eine Holzkonstruktion ersetzt. Das Chorgewölbe bestand noch bis 1831. Bei einer umfassenden Renovierung in den Jahren 1910/11 entstanden die großen, korbbogigen Fenster mit Steingewänden an der Südseite und die ovalen Fenster des Chores. Bemerkenswerte Details im Inneren der Kirche sind die an der nördlichen Schrägwand angebrachte, mit einer eisenbeschlagenen Holztür verschlossene, spätgotische Sakramentsnische, die 1910 erneuerten Bänke, die mit einem Schalldeckel versehene Kanzel sowie die 1911 freigelegten, wohl nach 1763 entstandenen, spätbarocken Brüstungsmalereien der dreiseitigen Emporen, die ornamental gestaltetes Wurzel- und Blattwerk zeigen.
Aufgrund ihres außergewöhnlich hohen Alters und wegen ihrer für das Beschreibungsgebiet seltenen typologischen Merkmale wie den Westturm hat die Kirche besonders hohen Wert. Darüber hinaus besitzt das Bauwerk große geschichtliche, künstlerische und städtebauliche Bedeutung und ist daher einschließlich des Kirchhofes, der bis heute als Friedhof dient, Kulturdenkmal.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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