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Weickartshain
Die südöstlich von Grünberg gelegene, im Westen und Süden von Wäldern umgebene Ortschaft Weickartshain, deren Gemarkung im Osten bis zum Seenbachtal reicht, dürfte auf die bis ins 12. und 13. Jahrhundert andauernde fränkische Landnahme und Rodungstätigkeit zurückgehen.
Die Nachrichten über Weickartshain sind insgesamt sehr spärlich. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass Weickartshain schon um 1200 zu dem vom Hessischen Landgrafen erworbenen Gebiet der Burg Grünberg zählte.
Eine einzige Urkunde aus dem späten Mittelalter überliefert uns den damaligen Namen des Ortes. Der Junker Sibold von Windhausen belehnt in einer Urkunde vom 26.9.1443 Joachim von Sassen, Bürger zu Grünberg, mit dem „halben Zehnten zu Wikandeshain".
Weickartshain, das 1635 nachweislich von der Pest heimgesucht wurde, wechselte aufgrund seiner östlichen Randlage mehrmals die Kreiszugehörigkeit, bis es 1874 endgültig zum Kreis Gießen kam.
Kirchlich war das Dorf als Filial der alten Pfarrei Flensungen unterstellt und gehörte damit anfänglich zum Archidiakonat St. Johann in Mainz. Kirche und Schule waren also zunächst in Flensungen, doch versuchten die Weickartshainer in der Folgezeit die starken Bindungen an die Muttergemeinde zu lösen. So unterrichtete ab etwa 1660 bis 1690 ein „Winterschulmeister" die Fünf- bis Achtjährigen in Weickartshain. Ab 1690 wurde der Gemeinde „erlaubt, einen eigenen Schulmeister im Dorf zu haben". Nachdem Weickartshain schon 1825 einen eigenen Friedhof durchgesetzt hatte, erwarb die Gemeinde 1837 ein Fachwerkhaus in Groß-Eichen und stellte es als neues Schulhaus in der Ortsmitte auf. An dieses wurde schon 1840 ein kleines Kirchlein angesetzt, so dass Weickartshain künftig faktisch unabhängig war. Seit 1849 bemühte sich die Gemeinde um einen Anschluss an die Pfarrei Lardenbach, was ihr aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg wirklich gelang.
Dieser frühe Mehrzweckbau wurde 1931 zugunsten eines Kirchenneubaus abgebrochen, der nach den Plänen des Hessischen Hochbauamtes Gießen bis 1935 fertiggestellt wurde. Erwerbsgrundlage der Weickartshainer Bevölkerung war bis in unser Jahrhundert die Landwirtschaft, mit dem Schwerpunkt der Viehhaltung. Hinzu kamen die Holzgewinnung, das holzverarbeitende Handwerk sowie ein Eisensteinbergwerk, das bis 1945 betrieben wurde. Dessen Gelände und der südlich angrenzende Wald dienen heute Weickartshain, das seit 1971 Stadtteil von Grünberg ist, als Freizeitgebiet.
Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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