Ihr Internet-Explorer unterstützt den aktuellen JavaScript-Standard (ES6) nicht. Dieser ist für das Ausführen des Kartenmoduls verantwortlich.
Für Windows 10 empfehlen wir Ihnen den Browser Edge zu verwenden. Alternativ können Sie unabhängig von Ihrem Betriebssystem auf Google Chrome oder Mozilla Firefox umsteigen.
Ev. Kirche, Friedhof, Gefallenendenkmal
Die hochgelegene ummauerte Kirche, bis heute der städtebaulich wichtigste Bezugspunkt im Ortsbild, ist mit ihrem Ostturm auf die Achse der Trais-Horloffer-Straße ausgerichtet. Sie entstand von 1810 bis 1812 nach dem Abriss eines mittelalterlichen Vorgängerbaus aus Steinen, die von abgebrochenen Gebäuden in Arnsburg übernommen wurden. Nach dem Vorbild der 30 Jahre älteren Kirche in Langsdorf, von der sie den in den Niederlanden vorgeprägten reformierten Typus übernahm, wurde sie als Querkirche von einem solmsischen Baumeister geplant und ausgeführt.
Der schlichte, vom Klassizismus geprägte Baukubus mit Walmdach ist zweigeschossig und mit drei Eingängen versehen. Die Hauptansichtsseite nach Süden zeigt streng gereihte, große Rechteckfenster sowie einen leicht vorspringenden, dreiachsigen Mittelrisalit mit flachem Dreiecksgiebel und dreiecksbekröntem Hauptportal. Die Nordseite zeigt einen weiter vorspringenden, jedoch weniger breiten Risalit, in dem die Sakristei bzw. die Orgel untergebracht sind.
Der an die östliche Schmalseite angesetzte, von 1842 bis 1844 errichtete, neue Turm, der den weiter westlich gelegenen alten Turm, der bis 1843 weiter bestand, ersetzte, hat einen quadratischen Grundriss. Er besitzt drei durch Gesimse abgetrennte Geschosse, zeigt rechteckige, rundbogige und runde Fensteröffnungen und ist mit einem achtseitigen, spitz zulaufenden Helm und einem Umgang mit eisernem Gitter ausgestattet.
Als Besonderheiten des konsequent nach Norden ausgerichteten, flach gedeckten Innenraums sind die oberhalb der Sakristei in die Nische eingebaute Orgel von 1867, der axial auf sie bezogene Altar, die linksseitig angeordnete Kanzel und die dreiseitigen, auf Holzpfeilern ruhenden Emporen zu nennen.
Von dem Eingang durch die Kirchmauer südlich des Kirchengebäudes führt eine Treppe auf das Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges zu. Die Gedenkstätte wird auf einem Plateau von einem niedrigen Mauerzug und zwei steinernen Sitzbänken gefasst und in die Hanglage eingebettet. Auf einem Postament aus Werksteinen befindet sich die Skulptur aus fränkischem Muschelkalk mit einer knieenden Frau, Kind, Lorbeerkranz und Schwert mit der Inschrift: „1914-1918 Ihren Gefallenen Söhnen die Bürger der Gemeinde Bellersheim“. Seitlich sind die Namen der Gefallenen inschriftlich erfasst. Der rückwärtige Mauerzug wurde in der Nachkriegszeit ergänzt und in der Materialauswahl dem älteren Denkmal angepasst. Die Mauer ist mit weiteren Inschriftentafeln versehen und gedenkt den Opfern des Zweiten Weltkrieges: „1939-1945 Den Gefallenen und Vermissten zur Ehre den Lebenden zur Mahnung“. Die beidseitig darauf angebrachten Feuerschalen rahmen das zentrale Denkmal im Vordergrund.
Zusammen mit der alten Bruchsteineinfriedung, dem Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges und den drei Grabkreuzen für Mitglieder der Familie Kammer (Pächter der Mittelburg) ist die Kirche aus künstlerischen, geschichtlichen und städtebaulichen Gründen Kulturdenkmal.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein | |
Jüdischer Friedhof | |
Kleindenkmal, Bildstock | |
Grenzstein | |
Keller bzw. unterirdisches Objekt | |
Baum |