Am Lindenberg 4, Kirche und Kirchhof von Süden
Am Lindenberg 4
Am Lindenberg 4
Gefallenendenkmal, 2023 (Foto: Born Restaurierung, Lich)
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Gießen, Stadt und Landkreis
Hungen
Rodheim
  • Am Lindenberg 4
  • Am Lindenberg
  • Bergteiler bei der Kirche
Ev. Kirche
Flur: 1
Flurstück: 330/3, 53/1, 75/2, 75/4

Ev. Kirche, Kirchhof, Gefallenendenkmal

Auf einer über dem Dorf gelegenen Basaltkuppe steht weithin sichtbar die von einem ummauerten Kirchhof umgebene Kirche. Vom ursprünglichen, im Mittelalter dem Heiligen  Alban geweihten Kirchenbau, der von Norden nach Süden gerichtet war, blieb nur der einstige Chorturm und ein romanischer Taufstein aus Lungstein erhalten.

Der Turm gehört mit seinem annähernd quadratischen Unterbau noch in die erste Hälfte des 13. Jahrhundert, während die vier massiven Dreiecksgiebel mit spätgotischen Maßwerkfenstern und der achtseitige, leicht konkav geschweifte Spitzhelm in einer späteren Umbauphase entstanden sind. Im Inneren ist der Turm mit einem Kreuzgewölbe ausgestattet, dessen gekehlte Rippen ohne Konsolen aus den Ecken herauswachsen. Der Schlussstein trägt einen Schild, auf dem das Lamm Gottes mit einem Kleeblatt im Maul dargestellt ist.

Wichtige Details sind weiterhin die an der Ostwand zu beobachtende Piscina, die einfache Sakramentsnische in der Nordwand und der 1776 sekundär vermauerte, rundbogige Triumphbogen an der Südseite, der mit einer aus dem Vorgängerbau stammenden kleinen, spitzbogigen Tür versehen ist.

Nachdem das alte, nach Süden gerichtete Kirchenschiff 1775 abgebrochen worden war, entstand bis 1776 unter der Regie des Baumeisters Georg Veit Koch, der von 1763-67 auch die neue Kirche in Lauterbach gebaut hatte, das neue, nach Westen orientierte Schiff. Der große rechteckige Saalbau wurde in den alten Turm hineingezogen. Der langgestreckte, massive Bau, der mit einem hohen Walmdach ausgestattet ist und durch zehn hohe, flachbogige Fenster belichtet wird, hat an jeder der drei freiliegenden Seiten ein in der Mitte angeordnetes Portal.

Im weiten, glatt gedeckten Innenraum sind an drei Seiten Emporen auf Holzsäulen errichtet. Auf der Westempore steht die 1905 von Förster & Nicolaus gelieferte Orgel mit ihrem von Pilastern untergliederten Gehäuse. Ihr gegenüber in der Mittelachse liegt der Altar, hinter ihm die erst nach 1850 errichtete, von gotisierenden Nischen durchbrochene Wand, in die in der Mitte die Kanzel eingelassen ist.

Im westlichen Bereich des Kirchhofes befindet sich ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Der von der Kirche ausgehende Friedhofsweg führt über einzelne Stufen zu der Gedenkstätte, wo sich diese platzartig aufweitet. Zentral steht ein Obelisk auf einem dreistufigen Podest und erinnert mit der Inschrift an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Der Bereich wird durch eine niedrige steinerne Mauer eingefasst. Dort sind zwölf Gedenkplatten angebracht. Die Schrifttafeln in Wappenform rechts und links des Obelisken gedenken den Gefallenen des Ersten Weltkrieges. An der Mauer hinter dem Obelisken befinden sich rechteckige Tafeln, wovon eine die Inschrift: „Den Opfern der Jahre 1939-1945“ führt.

Zusammen mit der teilweise erhaltenen Bruchsteinmauer, an deren Nordseite zwei alte, nicht mehr lesbare Grabsteine aufgestellt sind, und der Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten und Zweite Weltkrieges ist die Kirche aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen Kulturdenkmal.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
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