Doppelwohnhaus am Steinberghang. Das in seiner heutigen Form auf die Zeit um 1600 zurückgehende, abseits der Straße stehende Fachwerkgebäude steht auf einem hohen, offensichtlich wesentlich älteren Unterbau, der den starken Geländeanstieg ausgleicht. Seine zwei traufständig zum Hof orientierten Geschosse zeigen einfaches Fachwerk mit weit geschwungenen, geschosshohen Streben. Die Aufteilung in zwei Haushälften dürfte sekundär sein, da ein tief gelegener, tonnengewölbter Kellerraum nur durch den Keller der anderen Haushälfte zugänglich ist. Ungeklärt ist die Funktion zweier konsolartig vorstehender Steinquader an der hohen, rückwärtigen Sockelmauer. Sie wie auch die ungewöhnliche Unterkellerung deuten auf eine ehemalige Funktion als Wehrbau, den die örtliche Überlieferung in Zusammenhang mit der Ortsgründung durch Hersfelder Mönche (1183) bringt. Als eindeutig ältestes Gebäude Ruppertsburgs ist das Haus aus geschichtlichen, wissenschaftlichen und städtebaulichen Gründen Kulturdenkmal.