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Der südwestlich von Lich an der Wetter gelegene Kolnhäuser Hof bietet noch heute von der Bundesstraße von Lich nach Eberstadt aus betrachtet, einen geschlossenen, die Kulturlandschaft stark prägenden Gesamtanblick.
Nachdem das Dorf „Colenhusen" bereits 1174 durch eine Schenkung des Klosters Altenburg in den Besitz des Klosters Arnsburg übergegangen war und im Zuge der Güterpolitik des Klosters bald entvölkert und wüst wurde, gelangte auch der Kolnhäuser Hof, der ursprünglich den Schiffenberger Augustinern gehört hatte, 1197 durch Tausch an das Kloster. Dieser mit einer Mühle ausgestattete Arnsburger Hof bildete, von einem Hofmeister bewirtschaftet, in der Folge den Mittelpunkt eines großen Gutes.
Die rechtsseitig der Wetter liegende Hofanlage besteht aus einem unregelmäßigen, allseitig von einer Bruchsteinmauer umschlossenen Geviert.
Den Eingang bildet ein verdachter Torbau aus Bruchsteinmauerwerk an der Südseite. Sein korbbogenförmiges, ursprünglich rundbogiges Tor und die niedrige, mit geradem Sturz abschließende Pforte, beide mit Laibungen aus Lungsteinquadern, sind offensichtlich sekundär verändert. Langgestreckte, flache, massive Wirtschaftsgebäude mit gestufter Dachabfolge sind im Westen und im Südwesten der Mauer aufgesetzt, so dass hier ein äußerer Gebäudering entsteht. Eine weiter innen gelegene, hakenförmige Gebäudegruppe, die aus einem zweigeschossigen, langgestreckten Bruchsteinbau, einer Bruchsteinscheune mit rundbogiger Einfahrt und einem Wirtschaftsgebäude mit Fachwerkaufsatz (19. Jahrhundert) besteht, bildet nach Nordwesten und Norden eine geschlossene Abfolge.
Besonders bemerkenswert ist das alle anderen Gebäude überragende, von einem barocken Mansarddach überfangene Wohnhaus. Es ist zweigeschossig, hat einen Kellersockel und zeigt eine kubische Form mit symmetrisch geordneten Fenstern, die auf der Hauptansichtsseite im Osten zu sieben Achsen ausgebildet sind. Auf dieser Seite liegt auch das über eine Freitreppe mit schmiedeeisernem Geländer zugängliche Portal. Von Eierstäben und Knorpelwerk umrahmt, zeigt es über dem abschließenden Gesims ein von Voluten und Knorpelornamentik umschlossenes Queroval mit der Inschrift:
„RMUS DO:
D: ANTONIOS ANTO
NI DE MOG: ABBAS
ARNSBURGENSIS:L:
HANC CURIAM DE
NOVO EREXIT",
deren herausgehobene Buchstaben die Datierung 1721 ergeben. Herausragend ist ebenfalls das zweigeschossige Mühlengebäude im Nordwesten, das ein Bruchsteinuntergeschoss mit Eckquaderung, rundbogigen Kellerfenstern und gewändeten Fenstern, verputztem Fachwerkobergeschoss und steilen, seitlich verschieferten Giebeln zeigt, die Reste der Mühleneinrichtung am Bachlauf sowie die alte Bruchsteinscheune im äußersten Nordostwinkel. Die gesamte bauliche Anlage einschließlich der Umfassungsmauern sowie des Mühlbachs und der angrenzenden Freiflächen ist als regional- und wirtschaftsgeschichtlich bedeutende Hofanlage aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen Kulturdenkmal im Sinne einer Sachgesamtheit.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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