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Das gegenüber der Marienstiftskirche stehende, dreigeschossige Fachwerkgebäude, das heute zusammen mit den Nachbarhäusern Kirchenplatz 2 und 6 als Heimatmuseum dient, entstand in der jetzigen Form in Jahr 1632.
Der gräflich solmsische Rentmeister Jakob Textor, der zusammen mit seiner Frau bereits wenige Jahre später (1635) an der Pest starb, ließ es als Wohnhaus anstelle eines älteren Gebäudes errichten, von dem einige Teile aus dem 16. Jahrhundert im Erdgeschoss und das Kellergewölbe des 15. Jahrhunderts übernommen wurden.
Der giebelständige, von der Straße aus zugängliche Bau mit historischer zweiflügeliger Eingangstür zeigt über dem einfach gestalteten Untergeschoss eine starke, von Volutenkonsolen gestützte Auskragung. Die Obergeschosse sind einschließlich des Giebelbereiches aufwändig und vollkommen symmetrisch gestaltet.
Wichtigstes Merkmal sind die sechsteiligen Fensterreihen, die in den beiden Obergeschossen durch vorspringende Umrahmungen zu sog. „Fränkischen Erkern" zusammengefasst sind und von steil gestellten Eckstreben flankiert werden. Im Obergeschoss sind auch die Eckständer mit der gleichen pilasterartigen Verstärkung versehen wie die Fensterständer. Diese sind ebenso wie die Konsolen unter ihnen und die Brustriegel mit Flachornamentik in vegetabilen und volutenartigen Motiven belegt. Die Füllhölzer zeigen das gleiche Profil wie die Balkenköpfe, sind jedoch zusätzlich mit Flachschnitzereien in Form von Eierstäben ausgestattet.
Äußerst wichtig für die Gesamtgestaltung sind die über die gesamte Fassade symmetrisch, jedoch unterschiedlich gestalteten Brüstungsfelder. Als Motive finden sich so genannte „Feuerböcke", von Rauten durchzogene Andreaskreuze, geschweifte Rauten und genaste Kurzstreben.
Vier Felder in der Mitte des ersten Obergeschosses sind durch reich geschnitzte Holzplatten mit Kartuschenwerk hervorgehoben. Die zwei mittleren zeigen die Wappen der Erbauer: Links das Textor''sche Wappen, die Tuchschere mit Wollkratze, rechts das Kroll''sche mit drei waagerechten Hirschgeweihen. Die zugehörigen Umschriften lauten: „Jakobus Textor: SI DEUS/ PRO NOBIS/ QVIS CONTRA/ NOSS MDCXXXII", und: „Maria Krollin: DER ENGEL D/ HERRN LEGERT/ SICH VMB DIE HER/ SO IHN FORCHTEN". Die im Rähm eingeschnitzte Inschrift: „DEN NOCH SOL DIE STAT GOTTES FEIN LVSTIG BLEIBEN MIT IHREN BRVNLIN DA DIE HEILIGEN WOHNVNGEN DES HOCHSTEN SINT PSALM 46 IAKOB TEXTOR ANNO MDCXXXII".
Als hervorragend gestalteter, vom rheinischen Fachwerk beeinflusster Bau hat das Haus Textor für das Kreisgebiet und darüber hinaus hohen baugeschichtlichen Wert. Es ist aus künstlerischen, geschichtlichen und städtebaulichen Gründen Kulturdenkmal.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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