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Die am südöstlichen Dorfrand inmitten eines ummauerten Kirchhofes gelegene Kirche prägt noch heute die südliche Dorfansicht in entscheidendem Maße. Sie existierte bereits zur Zeit der Ersterwähnung (1315) Nieder-Bessingens, war zunächst dem Marienstift in Lich unterstellt und galt ab 1504 zeitweise als eigene Pfarrei.
Ältester Teil der Anlage ist der wehrhafte, mit unregelmäßiger Eckquaderung versehene Westturm, der seit dem frühen 19. Jahrhundert sein heutiges Zeltdach trägt. Er ist außen durch zwei Teilungsgesimse in ungleich hohe Geschosse gegliedert. Den obersten Abschluss bildet ein ehemaliger Wehrgang mit abgerundeten Ecken. Dieser hebt sich durch einen umlaufenden Rundbogenfries deutlich ab, hat auf drei Seiten Wasserspeier und war wohl ursprünglich mit Zinnen besetzt. Das darunter liegende Verteidigungs- und Glockengeschoss hat auf der Westseite einen Gusserker auf steinernen Konsolen sowie an allen vier Seiten schmale, spitzbogige Zwillingsfenster. Bemerkenswert ist das spitzbogige Westportal des Turmes, über dem eine rundbogige Heiligennische angebracht ist. Hier, wie an sechs Eckquadern des Turmes und in einem Fall auch an der Nordwestecke des Schiffes, sind wappenartig gefasste Handwerksembleme angebracht, die als Zunftzeichen auf den Zusammenschluss von Handwerkern mehrerer Dörfer hinweisen.
Das Schiff, ein Saalbau mit dreiseitigem Schluss, der durch das eingewölbte unterste Turmgeschoss mit Kreuzrippengewölbe und dreipassförmigem Schlussstein betreten wird, entstand, wie an der unregelmäßigen Eckquaderung ablesbar, nur wenig später als der Turm, wurde aber laut Inschrift von Meister Christofel Schmit 1738 umfassend verändert. Auf diesen Umbau, der 1742 abgeschlossen war, gehen die sandsteingewändeten hohen Rundbogenfenster, das architravierte Nordportal mit kreisrundem Fenster und das den Innenraum überspannende Muldengewölbe (einfache Stuckaturen, kreisrundes Feld mit Pelikan und Inschrift: "MORTUOS VIVIFICO FECIT 1742 E P") zurück.
Bemerkenswert ist die weitgehend original erhaltene barocke Innenausstattung. Zu ihr gehören die auf toskanischen Pfeilern errichtete Winkelempore mit Brüstungsmalereien die Jesus, die zwölf Apostel und die vier Evangelisten zeigt, das Chorgestühl, der Pfarrstand und die achteckige Kanzel mit Schalldeckel, während die Orgel erst etwa 1830 eingebracht wurde.
Besonders wertvoll sind außerdem die noch aus dem 16. Jahrhundert stammenden Wappenscheiben, die nach dem Umbau der Kirche in die neuen Fenster integriert wurden: So die Wappen Georg Oyer Brendels von Homburg und Annas von Bellersheim, die an deren Hochzeit 1568 erinnern, die Wappen des Thomas von Colmar und einer anderen Anna von Bellersheim, die um 1540 heirateten, sowie eine einzelne Wappenscheibe, die an die vor 1600 ausgestorbenen Herren von Göns erinnert. Einschließlich der Kirchhofmauer und des alten Baumbestandes ist die Kirche aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen Kulturdenkmal.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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