Kirchstraße 18, ev. Kirche, Westfassade
Kirchstraße 18, ev. Kirche mit Ostturm aus dem 16. Jahrhundert
Kirchstraße 18, Innenraum der Kirche, Blick auf die südliche Empore
Westansicht der Kirche mit Eingangshalle und Tor
Kirchstraße 18, östlich der Kirche aufgestellte Grabmale
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Gießen, Stadt und Landkreis
Linden
Leihgestern
  • Friedensstraße 4
  • Kirchstraße 18
Kirche
Flur: 1
Flurstück: 1/1, 233/2

Die Kirche bzw. Kapelle, die ursprünglich wohl im Filialverhältnis zu Großen-Linden gestanden hatte, wird 1237 erstmals anlässlich eines Streites zwischen Leihgestern und dem Kloster Schiffenberg genannt. Damals übernimmt das Kloster die Verpflichtung, dreimal wöchentlich Gottesdienst in Leihgestern zu halten. Erst 1574 genehmigt der Landgraf von Hessen eine eigenständige Pfarrstelle, die von Samuel Wollenhaupt, der zuvor Diacon und Schulmeister in Großen-Linden gewesen war, besetzt wird. Die alte Kapelle war ein romanischer Bau, an den im frühen 16. Jahrhundert ein mächtiger Ostturm angebaut wurde. Dieser über einem quadratischen Grundriss errichtete Turm, der außen durch ein waagerechtes Gesims in zwei etwa gleichhohe Teile unterteilt ist und im Untergeschoss spitzbogige Zwillingsfenster, sonst schmale, rechteckige Fenster aufweist, wurde 1595 mit fünf Haubenhelmen, einem höheren, achteckigen in der Mitte und vier kleineren, sechseckigen an den Ecken, bedeckt.

Das ursprüngliche Schiff, ein 16 m langer, 8,50 m breiter Rechteckbau mit steilem Krüppelwalmdach, wurde, nachdem es bei einem Sturm 1906 stark beschädigt worden war, abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Nach den Plänen des Herborner Architekten Ludwig Hofmann entstand ein neues, vom Jugendstil geprägtes Langhaus mit leicht geschweiftem, symmetrisch gegliedertem Hauptgiebel, einer vorgelagerten, offenen Eingangshalle und asymmetrischen, gotisierenden Quergiebeln an der Südseite. Eindrucksvoll ist vor allem die gleichzeitig entstandene Innenausstattung. Bemerkenswert sind hier u.a. das hölzerne Tonnengewölbe, die breite Orgelempore mit der symmetrisch ausgebildeten Orgel von Förster & Nicolaus, der Jugendstilaltar und die Fußbodenplatten mit fortlaufender Ornamentik. Wichtige, vom Vorgängerbau übernommene Gestaltungselemente sind die in die erneuerten Emporen eingelassenen Barockmalereien, der stark zugespitzte, mit aufgemalten Diamantquadern geschmückte Triumphbogen sowie die 1908 von Velte freigelegten Malereien (um 1600) am und im Turm, die, eingebunden in flächenfüllendes Rankenwerk, zehn Apostelfiguren und eine segnende Christusgestalt („JESVS CHRISTVS WARER GOT VND MENSCH") erkennen lassen.

Zusammen mit der sorgfältig gemauerten Jugendstileinfriedung, deren geschweift abschließendes Tor rechts der Kirche zum Friedhof führt, sowie einschließlich des an ihrer Südseite errichteten Obelisken, einem Gedenkstein für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, ist die Kirche aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen Kulturdenkmal.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
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