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Die am Westrand von Watzenborn innerhalb eines Kirchhofes gelegene Kirche, ein langgestreckter einschiffiger Bruchsteinbau mit dreiseitig geschlossenem, flachem Chor, steilem Satteldach und sechsseitig vergiebeltem, oben spitz zulaufendem Dachreiter, ist, wie heute noch klar erkennbar, in zwei Hauptbauphasen entstanden. Sie wird in einer gefälschten Urkunde des 13. Jahrhunderts, die auf 1162 zurückdatiert wurde, erstmals genannt, bestand damals aber noch aus einer von den Augustinermönchen des Klosters Schiffenberg betreuten Kuratkapelle. Diese kleine, ursprünglich romanische Kapelle, die nur den östlichen, durch einen Sockel gekennzeichneten Teilabschnitt des heutigen Gebäudes umfasste, wurde um 1420 unter dem Schiffenberger Komtur Gernand von Schwalbach zu der heutigen Grundform erweitert und im gotischen Sinne umgestaltet. Mit dem Amtsantritt des ersten evangelischen Pfarrers auf dem Schiffenberg, der zugleich Pfarrer von Steinbach war, wurde die Kirche von Watzenborn zusammen mit Steinberg und Garbenteich 1561 zunächst Filial von Steinbach. Nachdem sie 1584 bereits u.a. durch den Einbau einer Empore zur Abhaltung von Gottesdiensten hergerichtet worden war und ab 1597 in ihr auch Taufen und Trauungen durchgeführt wurden, kam es 1607 durch den Druck der Bevölkerung zur Einrichtung einer eigenständigen Pfarrei, die nun Steinberg und Garbenteich als Filialen umfasste. 1624 mit einem neuen Turm und einer weiteren Empore ausgestattet, wurde die Kirche im Laufe des Dreißigjährigen Krieges zweimal geplündert und schwer beschädigt, so dass sie 1658 grundlegend erneuert werden musste. Eine weitere gründliche Renovierung, bei der das Dach repariert, die Emporen und die gesamte Innenausstattung erneuert wurde, erfolgte 1847. Sie konnte nur durch eine Spendenaktion, die in den Gemeinden des Kreises Gießen und des Kreises Friedberg durchgeführt wurde, finanziert werden. Nachdem die Kirche bereits Ende des 19. Jahrhunderts durch den Bevölkerungsanstieg zu klein geworden war, sollte sie 1922 erweitert werden. Da diese Pläne durch die Inflation, das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg nicht zur Ausführung kamen, entschloss sich die Gemeinde in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts zu einem Neubau. Im Zuge des Baus der Christuskirche, die 1955 fertiggestellt war, verkaufte man die alte Kirche, um die Restfinanzierung der Baukosten zu sichern. Käufer war die kleine katholische Kirchengemeinde, die sich durch den Flüchtlingsstrom nach dem Krieg gebildet hatte. Sie veränderte das Innere der Kirche durch die Beseitigung des Chorgestühls, der Kanzel und der beiden Seitenemporen völlig und fügte an der Südostseite eine Sakristei an. Trotz dieser eingreifenden Veränderungen ist die in ihrem äußeren Umriss gewahrte Kirche, die seit 1992 im Besitz der Stadt Pohlheim ist, einschließlich der zwei barocken Grabsteine, die im Norden und Westen ins Mauerwerk integriert wurden, aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen Kulturdenkmal.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
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