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Die 1226 erstmals durch die Nennung eines „plebanus" indirekt belegte Kirche, die im 13. Jahrhundert Mittelpunkt einer „sedes", d.h. einer Großpfarrei war, liegt inmitten eines ehemals burgartig befestigten, annähernd kreisförmigen Kirchhofes auf einem Felsvorsprung, der nach Südosten schroff abfällt. Von der mittelalterlichen, um 1200 entstandenen Kirche, die einem Gemälde des Malers Carl Engel zufolge, einen kreuzförmigen Grundriss mit Rechteckchor hatte, steht, nachdem sie 1857/58 wegen Baufälligkeit abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurde, nur noch der Westturm.
Dieser, auf quadratischem Grundriss errichtet, zeigt drei ungleich hohe, nach oben leicht zurückgesetzte Geschosse, die im Verhältnis 3:5:2 zu einander stehen und an den Kanten mit Ecklisenen bzw. Eckquaderungen versehen sind. Als oberer Abschluss dient ein achtseitiger, spitz zulaufender Helm mit vier Steingiebeln. Bemerkenswert sind die gekoppelten Spitzbogenfenster des Glockengeschosses, die durch sechs Spitzbögen gegliederte Rose in der Mitte des Obergeschosses, das spitzbogige Hauptportal an der Westseite und die ehemaligen, jetzt vermauerten Seitenportale mit Kleeblattabschlüssen. Das 1860 bis 1864 nach Plänen des Kreisbaumeisters Dieffenbach ausgeführte Kirchenschiff, ein mächtiger dreischiffiger Hallenbau der Neugotik, adaptiert in freier Variation die Formen des ottonischen Doms in Paderborn: So schließen sich dem hohen First des Langhauses seitlich vier niedrigere Querdächer an. Dann folgt ein etwas breiteres und höheres Querdach, das das Querhaus markiert, und der Chor mit 5/8-Schluss, dessen drei Mittelseiten durch Spitzgiebel den seitlichen Querdächern angepasst erscheinen. Seit 1864 weitgehend unverändert ist das im Sinne der Zeit historisierend gestaltete Kircheninnere, das durch den Wechsel von Rund- und Spitzbögen gekennzeichnet ist. Kreuzgratgewölbe, von konsolgetragenen Gurtrippen getrennt, überspannen den weiten Raum, der seitlich großzügige Emporen aufweist und an der Stelle des im Außenbau angedeuteten Querhauses mit Treppen und Patronatslogen ausgestattet ist. Besonders bemerkenswert sind die zehn noch aus dem Vorgängerbau stammenden Grabdenkmäler der Familie Nordeck zur Rabenau. Die bedeutendsten von ihnen sind das Grabrelief des 1561 gestorbenen Johann als vor dem Gekreuzigten kniende Ritterfigur, das aufwändig gerahmte, ganzfigurige Doppelgrabmal des 1613 gestorbenen Hermann und seiner Frau Anna sowie das im Flachrelief ausgeführte Grabmal des 1611 gestorbenen Jost und seiner Familie. Einschließlich der drei alten Glocken, von denen die älteste vermutlich noch aus dem 13. Jahrhundert stammt, dem zwölfeckigen gotischen Taufbecken und der Kirchhofmauer, die sich im Nordwesten durch ein weites, rundbogiges, im Schlussstein auf 1773 datiertes Portal zur Freigasse öffnet, ist die Kirche aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen Kulturdenkmal. Ihre ortsbildprägende Silhouette, die ihr die volkstümliche Bezeichnung „Dom der Rabenau" einbrachte, schließt auch die beiden Treppenanlagen nach Süden und Osten sowie den südlich vorgelagerten Bereich mit dem Kriegerdenkmal mit ein.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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